Zauberhafte Musik zur Nacht

Pirmasens · Mit einem Chor aus der Region ist das diesjährige Euroclassic-Festival in Pirmasens zu Ende gegangen. Auf dem Programm standen unter dem Motto „Nachtzauber“ Chorwerke der Romantik und zeitgenössische Kompositionen.

 Der Frauenchor „ex-semble“ unter Leitung von Christoph Haßler unterhielt in der Festhalle Pirmasens mit Liedern zur Nacht. Foto: Scharf

Der Frauenchor „ex-semble“ unter Leitung von Christoph Haßler unterhielt in der Festhalle Pirmasens mit Liedern zur Nacht. Foto: Scharf

Foto: Scharf

Am Samstag fand in der Festhalle das letzte Konzert des Festivals Euroclassic in Pirmasens mit Musik für einen Frauenchor statt. Erfreulich, dass mit dem in Münchweiler beheimateten jungen Frauenchor "ex-semble" unter der Leitung von Christoph Haßler ein Ensemble aus der Region auftrat. Daneben wirkten zwei renommierte Solistinnen, Christina Landshamer (Sopran) und Ingeborg Danz (Alt) mit, für die Begleitung sorgten Daniel Heide, Klavier , Sabrina von Lüdinghausen, Harfe, und Hanna und Martin Grom, Horn.

Auf dem Programm unter dem Motto "Nachtzauber" standen Chorwerke der Romantik und zeitgenössische Kompositionen sowie Lieder und Duette für Sopran und Alt. Die Musiker und Musikerinnen hätten ein volles Haus verdient gehabt, doch leider waren im Saal und auf den Balkonen viele leere Plätze zu sehen.

Der Frauenchor erfreute mit einem hellen, eleganten Klang, wobei die Sängerinnen jedes Stück dynamisch bis ins Detail ausgestalteten ohne jemals zu forcieren. Dies gilt in besonderem Maße für die Altistinnen, die mit bewundernswert tiefen Tönen das Fundament für die Chorsätze bildeten und dennoch stets einem noblen Klang verpflichtet blieben. Daniel Heide am Klavier wusste sich diesem Klangbild mit leichtem und flexiblem Anschlag bestens anzupassen.

Zudem konnte der Chor unter den umsichtigen Anweisungen von Chorleiter Haßler auch den Inhalt der Lieder sinnfällig interpretieren und eine breite Palette an Klangfarben präsentieren. So wurden die "Vier Gesänge für Frauenchor" von Johannes Brahms , in denen es um den Tod geht, trotz des gleichbleibenden Themas abwechslungsreich und unterschiedlich dargeboten. In der Aufzählung der Qualitäten des Frauenchores fehlt noch die ungemein exakte Artikulation des Textes, die allen Stücken zugute kam. Besonders zahlte sich diese Tugend aber bei Buchenbergs witzigem "Spruch, um einen Mann loszuwerden" in den deklamatorischen Abschnitten aus und auch in Jukka Linkolas unglaublich schnell rezitiertem "The Joiku". Hier fügten die Sängerinnen zudem der breiten Palette an Klangfarben den authentisch wirkenden Klang finnischer Folklore hinzu. Schon vor der Pause gab es langen Beifall, und zum Schluss führte der begeisterte Applaus noch zu einer Zugabe, einem herrlich zarten "Guten Abend, gut' Nacht" für Sopran, Alt, Chor und Klavier .

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