Mit dem Fachmann auf Pilzjagd

Zweibrücken · Welche Pilze kann man essen, welche sind giftig? Wie sieht die Symbiose von Baum und Pilz aus? Diese Fragen beantwortete Pilzexperte Harry Regin bei einer Pilzwanderung des Naturschutzbundes Zweibrücken.

 Pilzexperte Harry Regin demonstriert Feinheiten und Merkmale verschiedener Pilze. Foto: Margarete Lehmann

Pilzexperte Harry Regin demonstriert Feinheiten und Merkmale verschiedener Pilze. Foto: Margarete Lehmann

Foto: Margarete Lehmann

. Bei schönstem "Golden-Oktober-Wetter" machen sich 25 Pilzliebhaber und solche, die es werden wollen, vom Parkplatz Tschifflik auf Richtung Ehrbusch. Erst mal geht es bergauf, und da wächst auch gleich noch so ein ekliger Winzling, ein Knollenblätterpilz in Zitronengelb, auch Wulstling geheißen. Er liebt Fichtennähe und sauren Regen. "Also besser, man kennt sich gut aus mit Pilzen, wenn man sie verzehren will", sagt der Experte Harry Regin. Henrich Elmar und sein zehnjähriger Sohn Konrad ("ich hab immer ein Messer dabei") sind Pilzsammler aus Leidenschaft.Der Stinker schmeckt



"Schon mein Vater und Großvater sammelten Pilze , und ich war immer dabei. Heute ist mein Sohn mit mir unterwegs." Harry zerlegt derweil gerade eine Stinkmorchel. "Manche essen den Stinker sogar, nur das Innere allerdings, es schmeckt nach Kartoffel". Der Goldröhrling braucht Lärchen zum idealen Gedeihen. Und tatsächlich steht da mitten unter den Fichten eine Lärche. Er ist ein Mykorrhizapilz, das heißt, er lebt in Symbiose mit Pflanzen, mit seinem Feinwurzelsystem ist er mit ihnen in Kontakt.

Die Mykorrhizapilze liefern der Pflanze Nährsalze und Wasser und erhalten ihrerseits einen Teil der durch die Photosynthese der Pflanzen erzeugten Verbindungen. Goldröhrlinge kann man essen, sie schmecken prächtig. Der Kahle Krempling liebt Birken und Tannen. Röhrlinge sind die beliebtesten Speisepilze neben Pfifferlingen und Champignons. Und jetzt noch ein Stockschwämmchen, ein wunderbarer Speisepilz. Aber Vorsicht: Der Gifthäubling sieht ihm zum Verwechseln ähnlich, der gehört zu den Saprobionten, lebt vom Totholz. "Er räumt sozusagen den Wald auf", sagt Harry.

Sehr bizarr sieht die Herbstlorchel aus mit ihrem krausig lappigen Kopfteil. "Man sollte sie auf keinen Fall essen!" Eine wichtige Erkenntnis der Wanderung: "Sammelt nur die Pilze , die ihr wirklich kennt", rät der Fachmann. Bei nur geringstem Zweifel den Pilz stehen lassen! Am besten lässt man alle selbst gesammelten Pilze von einem Fachmann begutachten". Dann wird auch diese Pilzmahlzeit nicht die letzte sein.

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