Großsteinhausen Teurer Denkmalschutz

Großsteinhausen · Sanierung des Kindergartens in Großsteinhausen wird wohl mit rund 400 000 Euro zu Buche schlagen. 

 Der zweite Rettungsweg (die Treppe im Vordergrund) beim Kindergarten  steht. Statt der 100 000 Euro wie zunächst veranschlagt, wird die Treppe jetzt doch billiger.  Von 70 000 Euro wird derzeit ausgegangen.

Der zweite Rettungsweg (die Treppe im Vordergrund) beim Kindergarten  steht. Statt der 100 000 Euro wie zunächst veranschlagt, wird die Treppe jetzt doch billiger.  Von 70 000 Euro wird derzeit ausgegangen.

Foto: nos

 Damit der Kindergarten in Großsteinhausen weiterhin attraktiv bleibt, werden nun auch Kinder unter drei Jahren betreut. Aber so einfach kann das nicht durchgeführt werden: Wer eine U3-Gruppe in einem Kindergarten organisieren will, muss dafür erst mal eine Genehmigung haben und die erforderlichen Voraussetzungen schaffen. Vielleicht sogar viel Geld in die Hand nehmen, wie die örtlichen Kommunalpolitiker in den zurückliegenden Monaten schmerzvoll in Erfahrung bringen mussten. Für eine Feuertreppe 100 000 Euro, was nicht allein den Ortsbürgermeister immer noch wurmt.

„Sicherheit geht vor, das ist überhaupt nicht das Thema. Unser ärgert lediglich, dass es, wieder einmal, keine verbindliche Regelungen bundesweit gibt“, sagte Volker Schmitt. Die Sicherheitsvorgaben würden „von oben verordnet“, das ärgere ihn als Ortsbürgermeister genauso wie die Mitglieder des Rates, sagte Schmitt. Im übrigen sei es „völlig belanglos, wenn die Gelder über Zuschüsse vielleicht durch Dritte, den Landkreis oder den Kreis zur Verfügung gestellt werden. Es sind Steuergelder und die könnten vielleicht an anderer Stelle dringender eingesetzt werden“. Für Schmitt sind die Kosten für die nunmehr installierte Fluchttreppe beim Kindergarten noch immer ein rotes Tuch. 100 000 Euro sollte die Treppe teuer werden. Diese Summe wird nicht erreicht. Denkbar ist, dass Treppe, Podeste und Fundamente für die Konstruktion wohl mit 70 000 Euro zu Buche schlagen. Dennoch zu teuer, findet Schmitt, weil in anderen Bundesländern für einen zweiten Rettungsweg Rutschen zulässig sind, in Rheinland-Pfalz aber nicht. Platz im Hofbereich zwischen Kindergarten und Feuerwehrhaus werde durch die Konstruktion zudem beansprucht, was für den Ortsbürgermeister ein weiterer Grund ist, sich zu ärgern. Mit 30 000 Euro, davon geht Schmitt aus, wird die Gemeinde am Schluss wohl zur Kasse gebeten werden, sprich, muss den Betrag über Darlehen finanzieren, um die Ausgaben finanzieren zu können.

Rund 400 000 Euro werde die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes fließen, das Mitte der 90er Jahre zu einem Kindergarten umgebaut wurde, nachdem es zuvor ein Haus der Dorfgemeinschaft gewesen ist und noch viel früher eine Schule. Die Heizung im Gebäude ist bereits erneuert, die Dachflächen saniert, was gleichfalls nicht unproblematisch war. Mit einer Photovoltaikanlage sollte Geld in die permanent klamme Gemeindekasse kommen. Doch wegen der Unterschutzstellung als denkmalgeschütztes Objekt wurde das nicht genehmigt. Anders die Situation im Hausinnern.

 Mit einer neuen Akustikdecke sollen bessere Arbeitsbedingungen für die Erzieherinnen geschaffen werden. 3000 Euro stehen als Bundesmittel zur Verfügung. Um eine 100-prozentige Lärmminderung zu bekommen müssten allerdings 3770 Euro aufgewendet werden. 60 Prozent weniger Lärm würde 3140 Euro kosten. Vielleicht gibt es die fehlenden Mittel vom Förderkreis des Kindergartens. Die Erzieherinnen wären sicher dankbar dafür. Ein Teil der Sandsteinumfriedung beim Ehrenfriedhof ist bereits erneuert, jetzt soll der restliche Teil bis zum Volkstrauertag instandgesetzt sein. Mit der Arbeitsausführung ist das Unternehmen Thomas Wolf aus Zweibrücken betraut worden. Es wird mit Kosten in Höhe von 31 500 Euro gerechnet.

Rudolf Schwarz ist nachrückendes Ratsmitglied für Klaus Knerr. Ortsbürgermeister Volker Schmitt verpflichtete Schwarz per Handschlag und wies ihn auf seine Rechte und Pflichten als Ratsmitglied hin.

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