Vereine Musikalische Freunde und darüber hinaus

Oberauerbach · Kurt Frey und Dieter Hamm sind seit über 60 Jahren Blasmusiker beim Musikverein Oberauerbach. Morgen findet ein Konzert statt.

 Kurt Frey (links im Bild) und Dieter Hamm beim Blättern in der Chronik. 

Kurt Frey (links im Bild) und Dieter Hamm beim Blättern in der Chronik. 

Foto: Leh/leh

Es waren einmal zwei unbeschwerte Jungs in Oberauerbach, Dieter und Kurt, die vieles gemeinsam erlebten, schließlich waren sie Freunde seit frühester Kindheit. „Wir besuchten dieselbe Schule, dieselbe Klasse und pflegten auch schon ganz früh dasselbe Hobby, die Blasmusik“, erklärt Kurt Frey. Neben Fußball natürlich. Fußball spielten damals alle Jungen, das kostete zunächst einmal nichts und konnte auch überall gespielt werden. Die Nachkriegsjahre waren knappe Jahre.

Nach der Schulzeit verlor man sich etwas aus dem Alltag, die Berufsausbildung ging vor, „doch wir trafen uns immer wieder bei der Musik“, fährt Kurt Frey fort. Die Gründung des heutigen Musikvereins ist datiert auf das Jahr 1958, Vorsitzender und Gründer des damaligen Feuerwehrspielmannszugs war Feuerwehrkommandant Wilhelm Hoffmann. 1964 erfolgte die Umtaufe zum Spielmannszug 1958 Oberauerbach, 1968 dann zum heutigen Musikverein 1958 Oberauerbach. Mit den Jahren dann kam das Blasorchester richtig in Schwung, es gab jedes Jahr ein großes Sommerkonzert in der Konrad-Loschky-Halle in Battweiler und auch ein Weihnachtskonzert. Seit nunmehr 25 Jahren ist Kurt Frey Dirigent des Blasorchesters. Vorsitzende waren zu der Zeit Kurt Heintz, Gustav Hamm und zurzeit ist es Stefan Scheffer. „Wir haben wohl all die Jahre versäumt, das Orchester im Kreis- und Landesverband als Mitglied anzumelden. So kamen wir über den eigenen Tellerrand nie hinaus, uns fehlten Perspektiven und Austausch auf höherer Ebene, alles Dinge, die uns heute eigentlich abgehen“, betont Kurt Frey. Die beiden Freunde haben den Verein von Kindesbeinen an miterlebt. „Natürlich waren wir beide seit Anbeginn dabei, damals waren wir an die 60 Musiker“, erklären beide. Dieter Hamm hatte seit jeher einen Bezug zur Musik: „Ich komme aus einem musikalischen Haus, wir machten zu Hause richtig Hausmusik, ich lernte zu musizieren von der Pike auf. Doch man spielte eigentlich nach Gehör, noch ganz ohne Noten.

Anders erging es Kurt Frey: „Bei uns gab’s im Haus keine Musik, ich war allein auf weiter Flur, ich brachte mir alles selber bei“. Momentan umfasst das Orchester noch 15 Musiker. „Zwei konnten wir in letzter Zeit hinzugewinnen, aber wir haben momentan keine Jugend. Mit einem Flötenkurs, wie wir ihn jahrelang hatten, wollen wir jetzt wieder im Kindergarten beginnen. Vielleicht lässt sich so etwas aufbauen“, berichtet Frey. An seiner Seite, wie immer sein Freund aus früher Kindheit Dieter Hamm, stellvertretender Vorsitzender.

Kurt Frey lebt aber nicht nur für seine Musik. Er betreibt nebenbei ein Hobby, das man ihm nun ganz und gar nicht zutrauen würde. „Ich sticke seit meiner Jugend mit Leidenschaft, von Babyzeug bis hin zu großen Tischdecken mit den verschiedensten Motiven, alle Stiche, die es so gibt. So schnell macht mir keiner was vor.“

Da staunt selbst noch sein Freund Dieter. „Nein, dem könnte ich keine Freude abgewinnen“, sagt er lachend. Da trennen sich ihre Wege, finden aber immer wieder zusammen, bei den Orchesterproben genauso wie beim nächsten Konzert am morgigen Samstag.

Am 10. März um 19 Uhr tritt der Musikverein Oberauerbach bei einer Veranstaltung der Kirchengemeinde auf.

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