Hier ist Quack noch quicklebendig

Käshofen · Ines, Maike, Levine, Ben, Lukas und Tim sorgen in Käshofen dafür, dass der Brauch an Pfingstmontag mit dem „Quack“ nicht verloren geht. Norbert Höh ist Ziehvater und sorgt seit Jahrzehnten für das Gefährt.

 Dieses Sextett hielt gestern in Käshofen die Brauchtumsfahne hoch. Im Hintergrund der geschmückte Pfingstquack-Wagen mit dem Blumenturm auf Ginsterbasis. Foto: Norbert Schwarz

Dieses Sextett hielt gestern in Käshofen die Brauchtumsfahne hoch. Im Hintergrund der geschmückte Pfingstquack-Wagen mit dem Blumenturm auf Ginsterbasis. Foto: Norbert Schwarz

Foto: Norbert Schwarz

"Quack, quack, quack - die Eijer sinn geback. Geld orre Schbeck. Eher geehn mer vor de Hausdeer net weg!" Die drei Mädchen und drei Buben schmettern den Spruch, voller Inbrunst, alle sind ganz bei der Sache. Ein Blick in die Kindergesichter genügt, um festzustellen, dass es ihnen Freude macht. Seit Tagen haben sie dem gestrigen "Quack-Ereignis" entgegengefiebert, waren Blumen sammeln und schmückten zusammen mit Norbert Höh den einachsigen Handwagen, der jedes Jahr für den Käshofer "Pfingstquack" herausgeputzt wird.

Später, beim Zug durch den Ort, lassen sie keine Haustür aus. Überall werden die Kinder mit großer Freude aufgenommen. Eine kleine Gabe gibt es auf jeden Fall. Mal etwas für die Kasse, mal eine Süßigkeit für den Korb. Und so mancher der Spender erinnerte sich dabei an die eigene Kinder- und Jugendzeit, denn schon lange wird der "Quack" an Pfingstmontag mit dem geschmückten Handwagen durch den Ort gezogen. Wie viele Jahre Norbert Höh schon den Wagen für den Käshofer "Quack" herrichtet, weiß er selbst nicht mehr. Aber drei Jahrzehnte seien es schon, wo seine Fingerfertigkeit für Blumenzauber und passenden Wagenoberbau gefragt sind. Die Kinder helfen mit, soweit das möglich ist - pflücken in der blühenden Natur Margeriten, betteln daheim um Pfingstrosen. Ein Drahtgeflecht gibt der Blumen- und Blütenpracht den notwendigen Halt. Gelb blühende Ginsterbüsche sind auch diesmal die Grundausstattung für den Blumenturm, der als "Rückzugsbereich" für den Quack gedacht ist.

Vor einigen Jahren noch wurde auch in Groß- und Kleinbundenbach, in Lambsborn und anderen Ortschaften unserer Region der Pfingstquack-Brauch gepflegt. Dass in Käshofen jedenfalls diese Brauchtumspflege weiterleben kann ist mit ein Verdienst von Norbert Höh, der sich Jahr für Jahr in den Dienst der Sache stellt. Und wozu der Brauch? Volkskundler gehen davon aus, dass der Pfingstquack Frühlingsbringer ist und zugleich Vieh- und Weidedämon war in einer Zeit, wo noch die Milchkühe zur Weide geführt wurden.

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