Einbruch Diebische Vandalen schocken Bechhofen

Bechhofen · Um Spuren zu verwischen, haben Einbrecher in einem  Bechhofer Supermarkt ein Chaos hinterlassen. Offenbar kannten sie sich aus.

 Der Supermarkt in Bechhofen gibt seit dem Einbruch ein trauriges Bild ab. Die Blumen im Vordergrund sind zum Mitnehmen gedacht.

Der Supermarkt in Bechhofen gibt seit dem Einbruch ein trauriges Bild ab. Die Blumen im Vordergrund sind zum Mitnehmen gedacht.

Foto: Norbert Schwarz

  Erneut ist der Einkaufsmarkt „Nah und gut“ in der Dorfmitte des alten Bechhofer Ortsteils Zielscheibe eines nächtlichen Einbruchs gewesen. In der Nacht zum Montag stiegen der oder die Täter ein,  brachen einen eingebauten Tresor aus der Wand und trennten die Seitenwand auf, um an den Tresorinhalt zu gelangen. Daneben wurden Spirituosen, Tabakwaren und andere Kleinkram eingesackt, deren Wert auf rund 5000 Euro geschätzt wird. Um ihre Spuren zu verwischen, versprühten die Einbrecher mit einem Handfeuerlöscher Schaum. Die dAlarmanlage war wohl als erste Handlung außer Betrieb gesetzt worden. Wie Vandalen hausten die Täter im Markt. Der Gesamtschaden wird auf 30 000 bis 40 000 Euro geschätzt. 

 Der Einkaufsmarkt sieht derzeit traurig aus. Die gläserne Eingangstür hinter dem Windfang und das eingeschaltete Notlicht zeigen Regale, die breitflächig leer sind. Dort, wo sonst Obst und Gemüse in der Auslage liegen – metallene Leere. Der Innenraum ist inzwischen wieder aufgeräumt. Die gläserne Doppeltür ist verschlossen. In weißen Lettern auf blauem Grund steht weiterhin stumm das „Herzlich willkommen“. An der linken Türhälfte hängt ein mit Tesafilm festgemachter roter Kartonbogen in DIN-A3-Größe. Handschriftlich wird dem Leser mitgeteilt, dass Einbrecher sich Zugang verschafft haben und deshalb der Markt vorübergehend geschlossen ist. Von einem Wiedereröffnungstermin ist nicht die Rede. Links von der Eingangstür stehen Einkaufswagen. Ein Wagen  ist voller Blumen. Tulpen und Teerosen stehen in einem Behältnis. Am Wagen ist hier ein gelber Hinweiskarton befestigt. Darauf steht, gleichfalls in Handschrift, dass die Blumen kostenlos mitgenommen werden dürfen.

Der Einkaufsmarkt im ehemaligen Kino Müller wird in Bechhofen seit Jahren vom Christlichen Jugenddorf Homburg/Saar als Ausbildungsmarkt betrieben. Insbesondere ältere Kundschaft frequentiert die heimische Einkaufsstätte, die ohne großen Aufwand zu Fuß erreichbar ist. Die Lage an der vielbefahrenen Landstraße rauf zur Sickingerhöhe nach Rosenkopf oder ins Lambsbachtal nach Lambsborn beschert auch viel Gelegenheitseinkäufer. Es war nicht der erste Einbruch, der letzte soll etwa drei Jahre zurückliegen.

Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei sind Rückschlüsse auf Ortskenntnis erkennbar. Der oder die Täter verschafften sich über den seitlich angelegten Getränkemarkt Zugang zum Markt selbst. Als erste Handlung wurde die installierte Alarmanlage außer Betrieb gesetzt, ehe anschließend wohl dem eingebauten Tresor die Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Brachial wurde er aus der Wand gestemmt und per Trennschleifer seitlich geöffnet. Entwendet wurde ein niedriger, vierstelliger Geldbetrag. Diese Arbeit war nicht gerade im Handumdrehen erledigt. Ein weiterer Hinweis auf Ortskenntnis und Kaltblütigkeit. Etwas, das auch den für die Ausbildung der Jugendlichen verantwortlichen Teamleiter Martin Mühlhoff stutzig macht. Bevor der oder die Täter den Einkaufsmarkt verließen verwüsteten sie den Innenraum. Mit Löschschaum wurden Spuren verwischt. Fleisch und Obst mussten deshalb als Müll entsorgt werden. Eine Reinigungsfirma hat inzwischen die Ausbildungsstätte wieder auf Hochglanz gebracht. Die Beschäftigten halfen mit, damit eine schnelle Wiedereröffnung möglich ist. Martin Mühlhoff: „Ich bin unheimlich stolz auf meine Mitarbeiter. Azubis, Frauen, Männer – alle haben kräftig zu- und angepackt.“ Es wird vermutet, dass Elektronikschäden möglicherweise die Wiedereröffnung noch hinauszögern.  Wie Ortsbürgermeister Paul Sefrin ist auch die Dorfbevölkerung über den erneuten Einbruch und den Vandalismus im Markt entsetzt. 

 Zeugen werden gesucht. Wer in der Nacht von Sonntag auch Montag etwas Verdächtiges gesehen oder gehört hat, soll sich bei der Polizei in Zweibrücken melden. Telefon (0 63 32) 97 60 oder E-Mail an pizweibruecken@polizei.rlp.de.

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