FC Homburg so gut wie abgestiegen

Homburg · Fußball-Regionalligist hat nach dem 0:1 gegen den FK Pirmasens kaum noch Hoffnung auf den Klassenverbleib.

 Ratlose Blicke: Homburgs Sportvorstand Angelo Vaccaro (links) und der Vorsitzende Herbert Eder wissen, dass die Chance auf den Ligaverbleib nach der 0:1-Niederlage gegen den FKP verschwindend gering ist. Foto: Hagen

Ratlose Blicke: Homburgs Sportvorstand Angelo Vaccaro (links) und der Vorsitzende Herbert Eder wissen, dass die Chance auf den Ligaverbleib nach der 0:1-Niederlage gegen den FKP verschwindend gering ist. Foto: Hagen

Foto: Hagen

War das der Abstieg aus der Regionalliga Südwest? Nach der 0:1-Heimniederlage gegen den FK Pirmasens gibt es kaum noch Chancen für den FC Homburg, sich vor dem Absturz in die Oberliga zu retten. Was bleibt, sind theoretische Rechenspiele um mögliche Konstellationen nach dem letzten Spieltag, die dem FCH doch noch den Nichtabstieg ermöglichen würden.

Voraussetzung für diesen allerletzten Funken Hoffnung ist ein Sieg des FCH zum Abschluss beim Drittletzten SC Teutonia Watzenborn-Steinberg. Mit diesem Platz gäbe es zumindest noch eine Minimalchance. Dieser Platz reicht aber nur zum Ligaverbleib, wenn Meister Elversberg und Vizemeister Mannheim in die 3. Liga aufsteigen. Der derzeitige 15. Platz, den der FC Homburg noch nicht gesichert hat, würde dann sogar reichen, wenn neben den beiden Aufsteigern aus der Regionalliga Südwest der KSV Hessen Kassel aus finanziellen Gründen nicht mehr für die Regionalliga melden würde. Zurzeit besteht bei den Hessen eine Etatlücke für die kommende Saison von rund 900 000 Euro.

Ratlosigkeit herrschte nach dem Spiel bei den Homburger Fans, Spielern, Trainer und Vorstandsmitgliedern. Wenn in einem Spiel von beiden Seiten so gar nichts zusammenlaufen will, sprechen Anhänger gerne von "Not gegen Elend". Ein solches Spiel bekamen die 1862 Zuschauer im Waldstadion geboten. Es wurde deutlich, weshalb beide Mannschaften vor dem Spiel mit jeweils nur 36 Toren die wenigsten Treffer aller 19 Teams der Regionalliga Südwest auf dem Konto hatten. Pirmasens verbesserte sich auf den vorletzten Platz dieser Wertung, nachdem Patrick Freyer schon nach vier Minuten zum Tor des Tages einschoss. "Der Druck war schon gewaltig groß und erst recht, nachdem wir so schnell hinten lagen", versuchte FCH-Mannschaftskapitän Steven Kröner, sich zu erklären. Man habe nie auch nur ansatzweise zu der Leistung gefunden, die notwendig gewesen wäre, um die kompakt stehend Pirmasenser Abwehr zu gefährden. Bis auf einen Kopfball von Kai Heerings (22.) und einem Schuss von Kai Hesse (90.), der aus sechs Metern über das Tor zielte, hatte Homburg keine echten Torchancen. "Das Spiel war eine Kopfsache", sagte Kröner. "Trotz des schnellen Rückstandes hatten wir noch 86 Minuten Zeit, das Spiel zu drehen", betonte Trainer Jürgen Luginger.

Der Vorsitzende Herbert Eder und Sportvorstand Angelo Vaccaro suchten nach Erklärungen, warum der FC Homburg trotz eines für Regionalligaverhältnisse üppigen Etats von zwei Millionen Euro sehr wahrscheinlich absteigen muss. Eder gab zu, "dass man bei der Zusammenstellung des Kaders Fehler gemacht habe". Die Trainerentlassung von Jens Kiefer sei nicht zu spät gekommen. "Statistisch gesehen bringt ein Traineraustausch nur kurzfristig etwas", meinte der Vorsitzende.

Eder, der vor Monaten noch verlauten ließ, dass seine Person als Vorsitzender ganz eng mit der Arbeit von Jens Kiefer verbunden sei, denkt nicht daran, seinen Posten zu räumen. "Ich werde auch bei einem Abstieg nicht zurücktreten", verkündete er bereits vor 14 Tagen. Eder gab kurz nach der bitteren Niederlage gegen den FK Pirmasens bekannt: "Wir werden das jetzt in Ruhe besprechen." Die dafür nötige finanzielle Basis ist laut Eder geklärt: "Unser Hauptsponsor hat zugesichert, dass alles getan werden kann, um wieder aufzusteigen. Der FCH ist sehr gut aufgestellt."

So könnten auch die Angestellten des Vereins darauf hoffen, dass es keinen größeren Jobabbau geben werde. Eder wie auch der 2. Vorsitzende und FCH-Geschäftsführer Rafael Kowollik gehen davon aus, dass bei einem Abstieg "die Strukturen weitestgehend beibehalten werden".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort