Doch auch abseits der großen Streaminganbieter gibt es Portale, die durchaus Sehenswertes bieten – und dabei völlig kostenlos sind. Einige davon kommen sogar völlig ohne Werbung aus. Wir geben Ihnen einen Überblick über die Vor- und Nachteile der kostenlosen Netflix-Alternativen.

Bei Popcorntimes können Sie Filme und Dokumentationen aus hundert Jahren Filmgeschichte ansehen – von den 1910 von in die 2010er. Die Plattform arbeitet nach eigenen Angaben direkt mit Filmverleihern zusammen und will sich selbst als Filmarchiv verstehen. Im Programm befinden sich beispielsweise Filme von Alfred Hitchcock oder Martial-Arts-Klassiker mit Bruce Lee. Die ganz großen Blockbuster der Kinogeschichte sind nicht vertreten. Aber echte Kinoliebhaber werden hier sicher fündig.

Wenn Sie sich lieber Dokumentationen ansehen, dann ist die Plattform Dokustreams eine gute Anlaufstelle. Die Plattform ist weniger selbst ein Streaminganbieter als vielmehr eine Bibliothek für Dokumentationen und Reportagen, die auf Youtube frei verfügbar sind. Diese lassen sich auf der Plattform über Themenfelder und Schlagwörter wie „Ozeane“ oder „Finanzmarkt“ durchsuchen. Auch nach Länge und Jahr lassen sich die Dokumentationen filtern. Nutzer der Plattform vergeben dabei ähnlich wie bei Netflix Sterne zur Bewertung.

Netzkino ist ein Streaminganbieter aus Deutschland. Auf der Plattform lassen sich Filme wahlweise kostenlos mit Werbung oder im Abo ohne Werbung für bis zu 4,99 Euro anschauen. Mit eignen Apps ist dies sogar auf Smartphones oder dem Fire-TV-Stick von Amazon möglich. Unter den Filmen sind durchaus bekannte Hollywood-Streifen wie „L.A. Confidental“ oder „Almost Famous“ zu finden. Auch ein großes Angebot an Filmen ist allerdings nur für die zahlende Kundschaft vorgesehen. Ein großer Vorteil von Netzkino ist aber sicherlich die Themensuche. So sind die Angebote beispielsweise unter den Stichwörtern Buchverfilmungen, Horrorkomödien oder Festivalfilme sortiert.

Die Plattform wird von zahlreichen Bibliotheken in Deutschland zur Verfügung gestellt. Die Filme sind kostenlos, allerdings benötigen Sie den Ausweis einer Bibliothek, die mit der Plattform kooperiert. Bei den Stadtbibliotheken im Saarland ist dies der Fall. Es kommen also die Kosten für den Bibliotheksausweis auf Sie zu, wenn Sie den Dienst nutzen möchten. Dafür lassen sich Filme über Filmfriend dann kostenlos auch über entsprechende Apps auf dem Fernseher ansehen. Die angebotenen Filme sind allerdings sehr hochwertig. So lässt sich die viel gelobte Dokumentation „More than Honey“ oder der Spielfilm „Der junge Karl Marx“ streamen.

Bei Raktuen.tv lassen sich Filme vornehmlich kaufen und mieten. Vor allem, wenn es die aktuellen Kinohits wie „James Bond“ betrifft. Daneben gibt es aber auch kostenlose Inhalte, die mit Werbung finanziert werden. Allerdings fallen diese eher in die Kategorie B-Movie. Attraktiver ist das kostenlose Film- und Serienangebot für Sportfans. Als Sponsor des FC Barcelona gibt die Plattform ausgewählte Einblicke hinter die Kulissen des Klubs. Allerdings aus der Zeit vor dem Abgang von Superstar Lionel Messi.

Auch bei Pluto.tv gibt es ein großes Angebot an kostenlosen Filmen und Serien. So gibt es beispielsweise die alten Folgen der ZDF-Serie „Derrick“ oder der Animationsserie „South Park“. Daneben gibt es auch eine Handvoll Yoga- und Fitnessvideos für das Training zu Hause. Daneben hat die Plattform quasi ein lineares TV-Programm im Angebot. Auf unterschiedlichen Sendern laufen beispielsweise Sendungen wie die Kochshows von Jamie Oliver in Dauerschleife.

Der Streaminganbieter Joyn gehört zu ProsiebenSat.1. Entsprechend lassen sich darüber bekannte TV-Shows wie „Das große Backen“ oder „TV Total“ anschauen oder Sportsendungen wie „ran NFL“. Auch das normale Fernsehprogramm der Sendergruppe können Sie darüber streamen. Daneben gibt es exklusive Inhalte, die eigens für die Plattform produziert wurden. Viele Inhalte auf der Plattform sind mit einer kostenlosen Registrierung nutzbar. Es gibt allerdings auch kostenpflichtigen Content. Dafür ist ein Joyn Plus+ Abo notwendig. Dieses kostet 6,99 Euro im Monat.

Das RTL-Pendant zu Joyn ist RTL+. Bis vor Kurzem hieß die Plattform noch TVNow. Was im Free-TV ausgestrahlt wurde, lässt sich über die Plattform sieben Tage lang kostenlos anschauen. Für den überwiegenden Teil ist allerdings ein Abo notwendig. Je nach Paket liegt dieses zwischen 2,99 Euro und 7,99 Euro im Monat.

Vollkommen kostenlos, da gebührenfinanziert, sind die Mediatheken von ARD und ZDF mit Dokumentationen, Reportagen, Filmen und Serien. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender haben in den vergangenen Jahren viel in ihre Mediatheken investiert und zudem einige Serien produziert, die auch international Beachtung fanden, wie die ZDF-Serie „Bad Banks“ oder die Klinikserie „Charité“ im Ersten. Zu bemängeln ist allerdings, dass konkrete Inhalte teilweise nur schwer auffindbar oder nach wenigen Tagen und Monaten wieder aus den Mediatheken verschwunden sind.

Ebenfalls eine öffentlich-rechtliche-Plattform ist die Mediathek von Arte. Der Kultursender  bietet im Internet Arthouse-Kino, aber auch oscarprämierte Filme an. Zudem gibt es neben Dokumentationen und Reportagen auch komplette Serien wie „Whitechapel“ oder die kurzen animierten Folgen von „50 Shades of Greek“ bei der die griechische Mythologie aufs Korn genommen wird. Besonders ist zudem das Konzertangebot des Senders. Hier gibt es komplette Liveauftritte von Weltstars wie Sting zum Ansehen.

Portale wie Netzkino oder Cinenet haben Inhalte auch auf Youtube zur kostenlosen Nutzung. Aber auch die vielen Youtuber kreieren auf der Plattform eigene Serien und Filme. Teilweise können die Nutzer dabei sogar mitschreiben. Großen Erfolg hatte beispielsweise die Reality-Serie „7 vs. Wild“ über sieben Männer, die sieben Tage mit je nur sieben Gegenständen in der Wildnis Schwedens überleben wollten. Allerdings sind Serien und Filme auf Youtube nicht direkt auffindbar. Sie müssen am besten schon vorher genau wissen, wonach Sie suchen.