Zweite Booster-Impfung Stiko mit neuem Kommunikations-Flop

Meinung · Jetzt also doch: Seit Wochen fragen sich ältere Menschen, die im Herbst ihre Auffrischungsimpfung erhalten haben, ob sie wohl noch geschützt sind. Ja, sagten die Experten von Charité bis Paul-Ehrlich-Institut und rieten von einer zweiten Boosterung mit vorhandenen Impfstoffen ab – zumal im April möglicherweise schon Omikon-angepasste Vakzine auf den Markt kommen und dann womöglich die fünfte Impfung ansteht.

Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Nun kommt die Ständige Impfkommison (Stiko) aus dem Busch und überrascht wieder alle: Bürger, Ärzte, Politik. Sie empfiehlt für Millionen nun die vierte Dosis. Bislang waren die Experten dadurch aufgefallen, dass sie der Entwicklung hinterherliefen. Wie lange haben sie gebraucht, um Impfung und Boosterung für Kinder zu empfehlen? Auch dieses Zögern hat dazu beigetragen, dass Omikron nun durch die Schulen fegt, vor allem in den unteren Klassen. Jetzt aber prescht die Stiko vor, in den überrumpelten Impfstellen und Praxen dürfte es wieder einmal rundgehen: Was ist mit jüngeren Erwachsenen? Kann man sich auch zu viel boosten? Wann begreifen die Stiko-Experten, dass sie in der Pandemie nicht nur der reinen Wissenschaft verpflicht sind, sondern – weil sie so wirkmächtig sind – auch eine Kommunikationsaufgabe haben?