Kritik an Gutachten zu Entwicklung von Hochschullandschaft

Saarbrücken · Der Wissenschaftsrat hat intensivere Kooperationen zwischen den Hochschulen im Saarland vorgeschlagen. Doch die Ideen für die künstlerischen Einrichtungen halten die Rektoren der Hochschule für Musik und der Hochschule für Bildende Künste teilweise für „äußerst bedenklich“.

Die Hochschule für Musik (HfM) und die Hochschule für Bildende Künste (HBK) haben die Vorgehensweise des Wissenschaftsrates bei der Erstellung des Gutachtens zur Entwicklung der saarländischen Hochschullandschaft kritisiert. Vor dem Wissenschaftsausschuss des Landtags erklärten sie am Donnerstag, die Arbeitsgruppe des Bundes-Gremiums habe sich nicht vor Ort über die künstlerischen Hochschulen informiert. Sie selbst seien lediglich für eine einstündige Anhörung nach Bonn geladen worden, sagten HfM-Rektor Wolfgang Mayer und HBK-Rektorin Gabriele Langendorf.

"Die auf die HfM Saar bezogene Empfehlungen des Wissenschaftsrates ohne valide Begutachtung der Musikhochschule sind als äußerst bedenklich zu werten", so Mayer.

Die angedeutete zukünftige Kooperation mit anderen Hochschulen im Land in Verwaltung und Lehre sei bereits heute Realität, betonten die Rektoren. Weitere Kooperationen für die Hochschule für Musik betrachtet Mayer als "problematisch", da Universitäten und Musikhochschulen aufgrund von Strukturunterschieden nicht kompatibel seien. Langendorf zeigte sich skeptisch, was eine Zuführung des Studiengangs "Architektur" der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) an die Hochschule für Bildende Künste betrifft. Dies sei bereits vor mehreren Jahren diskutiert worden und am Widerstand der damaligen HTW-Leitung gescheitert.

Die Rektoren äußerten auch Zweifel an der im Gutachten ausgesprochenen Empfehlung nach einem einheitlichen Hochschulgesetz. Ihre Hochschulen zeichneten sich durch unterschiedliche Lehr- und Fachbereichsstrukturen aus und unterlägen anders - als Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes und Saar-Uni - nicht dem Globalhaushalt. "Wir werden im Bundesgebiet für unser eigenes Hochschul-Gesetz beneidet", sagte HBK-Rektorin Gabriele Langendorf.

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