Hohe Erwartungen an Klaus Bouillon

Peter Stefan Herbst Chefredakteur

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Vorschusslorbeeren der Opposition sind für ein neues Regierungsmitglied nie ganz ungefährlich. Dies gilt auch für den neuen saarländischen Innenminister Klaus Bouillon (CDU ). Werden doch die mit seiner Berufung verbundenen Erwartungen und Hoffnungen noch einmal verstärkt. Dies ist Segen und Fluch zugleich. Erforderliche Kurskorrekturen und harte Einschnitte sind in einer positiven Grundstimmung leichter vermittelbar. Es kann sich eine Eigendynamik entwickeln, die die Arbeit des neuen Hoffnungsträgers erleichtert. Anderseits entsteht ein großer Erfolgsdruck. Die Messlatte liegt sehr hoch. Dafür hat auch Bouillon selbst durch frühere Forderungen und erste Ideen noch vor seiner Vereidigung gesorgt. So wird er auch daran gemessen werden, ob ihm schnell die Offenlegung der Gehälter von Sparkassen-Vorständen gelingt. Dies hatte er als Bürgermeister von St. Wendel vehement gefordert. Hier ist er jetzt in der Pflicht.

Bouillon verfügt zweifellos über große Erfahrung aus fast 32 Jahren als erfolgreicher Rathauschef. Jetzt soll er sich um eine überfällige Gebietsreform und die Neuordnung der Kommunalfinanzen kümmern. Bei dieser Herkulesaufgabe hat er es allerdings mit früheren Amtskollegen zu tun, die er mit zahlreichen Alleingängen wie dem Austritt aus dem Entsorgungsverband EVS verärgert hat. Alle Wünsche und Forderungen, die bereits artikuliert wurden, wird er nicht erfüllen können.

Erstmals bewertet wird ein neuer Minister in der Regel nach 100 Tagen. Bis dahin sollte er keine schweren Fehler gemacht haben. Um sich die Vorschusslorbeeren zu verdienen, wird er auch erste Erfolge vorweisen müssen.

In diesem Sinne ein schönes Wochenende

Peter Stefan Herbst
Chefredakteur

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