Kommentar Lukaschenko benutzt Menschen als Waffen
Alexander Lukaschenko meint, was er sagt. Und er handelt danach, selbst wenn es Menschenleben kostet. Das ist die härteste Lektion, die seine Gegner in Belarus nach der gefälschten Wahl 2020 lernen mussten.
„Wir haben nicht gedacht, dass es so schlimm kommen würde“, war später in der Opposition zu hören. Dabei hatte Lukaschenko ein Massaker angekündigt, sollte es Proteste geben. Kurz darauf ließ er seine Sonderpolizei prügeln und foltern. Menschen starben.
Für die EU hätte das Warnung genug sein müssen. Dennoch war man in Brüssel nicht einmal ansatzweise auf das vorbereitet, was in Belarus seit einigen Wochen passiert. Lukaschenko benutzt Migranten als Waffen. Er nutzt die verzweifelte Lage von Menschen im Irak, in Syrien oder Afghanistan aus und lässt sie in die EU schleusen.
Selbst in den Nachbarstaaten von Belarus hatte offenbar niemand mit so etwas gerechnet. Dabei wissen sie in Polen, Litauen und Lettland längst aus direkter Anschauung, wes Geistes Kind Lukaschenko ist.
Wenn die Innenminister der EU am Mittwoch über Belarus beraten, muss deshalb alles auf den Tisch. Auch das vermeintlich Undenkbare. Und dann muss man das endlich ernst nehmen.