Drogerie-Riese Schlecker ist jetzt auch offiziell pleite

Ulm/Ehingen. Die Drogeriekette Schlecker hat, wie am Freitag angekündigt (wir berichteten), gestern beim Amtsgericht Ulm Insolvenzantrag gestellt. Das Handelsunternehmen will sich in Eigenregie sanieren (Planinsolvenz). Dafür muss nun vor allem mit seinen Gläubigern schnell geklärt werden, ob sie an eine Schlecker-Zukunft glauben und diese auch finanziell mittragen

Ulm/Ehingen. Die Drogeriekette Schlecker hat, wie am Freitag angekündigt (wir berichteten), gestern beim Amtsgericht Ulm Insolvenzantrag gestellt. Das Handelsunternehmen will sich in Eigenregie sanieren (Planinsolvenz). Dafür muss nun vor allem mit seinen Gläubigern schnell geklärt werden, ob sie an eine Schlecker-Zukunft glauben und diese auch finanziell mittragen. Einer der wichtigsten Gläubiger, der Einkaufsverbund Markant, meldete einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge Bedenken gegen die Pläne der Drogeriekette an, sich in Eigenverwaltung zu sanieren. Der Verbund habe dem Ulmer Gericht bereits seine Bedenken signalisiert. Das Gericht bestätigte diese Darstellung gestern nicht.Der zuständige Insolvenzrichter Benjamin Webel prüft laut Gericht den Insolvenzantrag und muss dann auch entscheiden, in welcher Form das Insolvenzverfahren eröffnet wird. Bei der Planinsolvenz würde ein Verwalter eher zum Berater, während er bei einer regulären die Zügel in den Händen hält.

Zehntausende Mitarbeiter bangen nun um ihre Jobs. Mehrere tausend Beschäftigte außerhalb Deutschlands können aber zunächst aufatmen: Die Drogeriekette teilte mit, dass das Auslandsgeschäft genauso wie die Osnabrücker Tochter Ihr Platz nicht von der Insolvenz betroffen sind. Europaweit arbeiten rund 47 000 Menschen bei Schlecker, etwa 30 000 davon in Deutschland. Der Drogerieriese hatte zuletzt weit mehr als 1000 Filialen geschlossen und mit sinkenden Umsätzen und Verlusten zu kämpfen. Am Freitag kam dann die Entscheidung, in die Insolvenz zu gehen. dpa/afp

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