Spektakuläre Verfolgungsfahrt Funkenflug – Autofahrer (23) flieht auf Felgen etliche Kilometer vor Polizei
Elversberg/Homburg/Blieskastel · Mehrere Streifenwagen verfolgten Mittwochabend von Elversberg über Kirkel und Homburg bis nach Blieskastel einen Autofahrer. Er war bei einer Kontrolle aufgeflogen. Und gefährdete dann andere.
Eine gefährliche Verfolgungsfahrt hat sich ein junger Autofahrer mit der Polizei geliefert. Dabei soll er bei seiner rasanten Tour über viele Kilometer hinweg im Landkreis Neunkirchen sowie im Saarpfalz-Kreis keinerlei Rücksicht auf andere genommen haben.
Bei der spektakulären Flucht konnte ihn auch ein geplatzter Reifen nicht davon abhalten, weiterhin aufs Gaspedal zu treten. Das berichtet auf SZ-Anfrage ein Sprecher der Polizei in Homburg am frühen Donnerstagmorgen. Der Fahrer soll den Ermittlern bereits wegen ähnlicher Vorkommnisse bekannt sein.
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Wie sich die Verfolgungsfahrt mit der Polizei anbahnte
Den Ausgang seines neuerlichen Konflikts mit den Beamten hatte am späten Mittwochabend, 29. März, eine geplante Verkehrskontrolle in Elversberg am Stadion nahe der Aral-Tankstelle genommen. Wie der Pressesprecher berichtet, war seinen Kollegen der Wagen um 22.45 Uhr aufgefallen.
Sie sollen gewusst haben, dass der VW-Golf nicht mehr zugelassen war. Außerdem war demnach zusätzlich bekannt, dass sein Besitzer keinen Führerschein mehr hatte. Als das Auto den Polizisten näher kam, erkannten sie jedoch noch nicht, ob der Halter dennoch hinterm Steuer saß.
Über die A8 Richtung Kirkel und Homburg abgehauen
Als die Ermittler nun den Fahrer anhalten wollten, tat jener genau das Gegenteil: Er gab Gas und steuerte auf die Autobahnauffahrt zu. Richtung Zweibrücken raste er bis zur Abfahrt Kirkel-Limbach über die A8. Dort ging’s in einen Verkehrskreisel.
Als der 23-Jährige mit seinem Fahrzeug hier entlangbretterte, platzte ein Reifen. Kein Hinderungsgrund für den Quierschieder, seine halsbrecherische Raserei fortzusetzen.
Mit Funkenflug setzt Fahrer die Flucht unbekümmert fort
Im Gegenteil: Auf funkensprühender Felge ging’s jetzt nach Homburg, wo er quer durch die Innenstadt fuhr. Von dort steuerte über Gehwege und in den Gegenverkehr auf Blieskastel zu. Letztlich blieb dort seine zerstörte Karosse liegen, nachdem der Fahrer auch Poller umgefahren hatte.
Wie schon bei früheren Zwischenfällen soll der Mann auch jetzt wieder Drogen intus gehabt haben. Sein Rauschgiftkonsum habe ihn zuvor schon seinen Führerschein gekostet.
Polizei ruft Zeugen auf, um Fall zu klären
Während der Verfolgungsfahrt hatte er einen Begleiter an seiner Seite: Auf dem Beifahrersitz saß ein 17 Jahre alter Jugendlicher aus Friedrichsthal. Bei der illegalen Spritztour wurde niemand verletzt, heißt es seitens der Polizei. Allerdings sollen andere Verkehrsteilnehmer in arge Bedrängnis gebracht worden sein. Um diese Einzelfälle zu klären, setzen die Fahnder auf Zeugenhinweise.
An der Verfolgung waren unterdessen eine Streife aus Neunkirchen, zwei aus Homburg sowie die Diensthundestaffel beteiligt. Ein Polizeiauto wurde beschädigt. Der Fluchtwagen musste abgeschleppt werden. Die Fahrt von Elversberg über Limbach und Homburg bis nach Blieskastel dauerte rund eine halbe Stunde.
Kontakt zur Polizei in Homburg: Telefon (0 68 41) 10 60.
