Angriffe auf Rettungskräfte in Saarbrücken Familie attackiert Polizei nach Unfall mit Jungen (3) – Gewerkschaft fordert mehr Unterstützung

Update | Saarbrücken · Nachdem Einsatzkräfte in Saarbrücken bei einem Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Frau angegriffen wurden, kommt es am Montag zu einer weiteren Attacke. Bei einem Unfall geht die Familie eines Dreijährigen, der von einem Wagen erfasst wurde, auf die Helfer los. Jetzt hat sich die Polizeigewerkschaft zu den Vorfällen geäußert.

Junge (3) von Auto erfasst — Familie greift Fahrerin und Polizei an
Foto: dpa/Marijan Murat

Innerhalb nicht einmal 24 Stunden werden Rettungskräfte von Polizei und Feuerwehr bei unterschiedlichen Einsätzen in Saarbrücken von Schaulustigen und Unbeteiligten angegriffen, beleidigt und bedroht. Nachdem bereits am Sonntag Einsatzkräfte in Alt-Saarbrücken nach einem Verkehrsunfall angegriffen und bei den Rettungsarbeiten einer eingeklemmten Person gestört wurden, gab es am Montagabend nun einen weiteren Vorfall in Saarbrücken-Brebach.

Nach Verkehrsunfall mit Dreijährigem in Saarbrücken: Familie greift Polizisten an

Die Familie eines Dreijährigen hat hier eine Autofahrerin attackiert, nachdem diese den Jungen mit ihrem Wagen erfasst hatte. Das Kind sei in Saarbrücken zuvor zwischen parkenden Fahrzeugen auf die Straße gelaufen und bei dem Unfall leicht verletzt worden, teilte die Polizei mit.

Die 56-jährige Autofahrerin sei dann von den 32 und 45 Jahre alten Eltern und zwei Geschwistern des kleinen Jungen (16 und 20 Jahre) angegriffen und beleidigt worden. Sie sei in ihr Fahrzeug geflüchtet und habe sich dort einsperren müssen.

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Familienmitglieder schlugen auf das Fahrzeug ein

Bis zum Eintreffen der Polizei hätten die Familienmitglieder am Montagnachmittag weiter auf das Fahrzeug eingeschlagen, sodass es leicht beschädigt wurde. Auch ein 56-jähriger Unfallzeuge wurde den Angaben zufolge angegriffen.

Nur mit einem starken Polizeiaufgebot, einer Sperrung der Unfallstelle und Platzverweisen habe die Situation unter Kontrolle gebracht und die Behandlung des Kindes im Rettungswagen ermöglicht werden können. Der Junge wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, teilte die Polizei am Dienstagmorgen mit

Die Familie haben auch Polizisten beleidigt und bedroht. Der Vater des Kindes sei schließlich auf der Polizei-Dienststelle über die strafrechtlichen Konsequenzen seines Verhaltens belehrt worden. Es gebe nun mehrere Strafanzeigen gegen die Familie des Jungen wegen Beleidigung, Bedrohung, Sachbeschädigung und Körperverletzung.

Polizei nimmt Stellung zu den vermehrten Angriffen

Am Dienstag äußerte sich der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft zu den Vorfällen: „Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten jeden Tag hervorragende Arbeit. Besonders bei Verkehrsunfällen, bei denen Personen verletzt werden, ist schnelles Agieren der Einsatzkräfte wichtig. Wer in solchen Situationen die Polizei, Feuerwehr oder den Rettungsdienst angreift, greift den Staat an.“

Er betonte weiter, dass die Straftaten wegen Widerstands gegen oder tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte jährlich steigen. Diesem Trend müsse entgegengewirkt werden. „Die Polizei braucht den Rückhalt aus Politik, Justiz und Gesellschaft“, forderte Sehn.

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