Bahn wirbt mit neuen Zügen um Kunden

Saarbrücken · Mit neuen Zügen und einem verbesserten Strecken-Angebot soll der Schienen-Nahverkehr in der Region für Reisende attraktiver werden. Die Bahn stellte ihr neues Zugpferd Süwex vor, das am 14. Dezember startet.

 Andreas Schilling (DB Regio) und Verkehrsministerin Anke Rehlinger präsentierten die neuen Verbindungen und die Züge, die ab 14. Dezember an den Start gehen sollen. Foto: Becker&Bredel

Andreas Schilling (DB Regio) und Verkehrsministerin Anke Rehlinger präsentierten die neuen Verbindungen und die Züge, die ab 14. Dezember an den Start gehen sollen. Foto: Becker&Bredel

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Offiziell heißt er "FLIRT EMU 5", der neue Regionalzug, der ab 14. Dezember in Rheinland-Pfalz und dem Saarland einen großen Teil des schienengebundenen Nahverkehrs stemmen soll. Gestern wurde er mit - im wahrsten Sinne des Wortes - großem Bahnhof vorgestellt. Insgesamt 28 Züge hat der deutsch-schweizerische Hersteller Stadler hierfür geliefert, jeder sechs Millionen Euro teuer. Außerdem hat die Deutsche Bahn (DB) in Trier eine Werkstatt für diesen Zug gebaut - Kostenpunkt: weitere sechs Millionen Euro.

Für den Werbeblock war Andreas Schilling, Leiter der Region Südwest bei der DB Regio, zuständig. Neben dem neuen Design des Zuges pries er die großen Beinfreiheit für die Passagiere . Außerdem biete er eine Menge Platz für Fahrräder. "Dadurch wollen wir die vielen Freizeittouristen ansprechen, die in der Region unterwegs sind", sagte er. "Wir erhoffen uns - neben den Berufspendlern - ein zusätzliches Fahrgast-Aufkommen." Die interessanteste Route für die Saarländer sei "der große Lyoner", wie es Schilling nannte, der als Regionalexpress (RE) in Koblenz beginnt, über Trier , Saarbrücken und Kaiserslautern nach Mannheim führt. Allein Mannheim werde so zehnmal pro Tag ab Saarbrücken angefahren. Der zweite Ast deckt die Strecke Koblenz , Mainz, Mannheim und Karlsruhe ab. Außerdem soll der Zug in Trier entkoppelt werden, so dass ein Teil der Wagen nach Koblenz weiterfährt und der andere nach Luxemburg. "Dadurch verbessert sich auch die Anbindung ins Großherzogtum", sagte Schilling. Weil vier Bundesländer (Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg und Hessen) bei der Bahn diese Fahrleistungen bestellt haben, firmiert das Angebot unter "Süwex - Der Südwest-Express".

Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD ) erinnerte daran, "dass wir im Saarland künftig mehr Angebot, neue Züge und bessere Anschlüsse haben". Neben dem Süwex legt ab 14. Dezember auch der Vier-Länder Express (Vlexx) los, der vom Bahn-Konzern Netinera betrieben wird, einem Konsortium unter Führung der italienischen Staatsbahn. Dieser bedient die Nahe-Strecke von Saarbrücken nach Frankfurt. Insgesamt erhöhe sich das Fahrplan-Angebot um 600 000 Zugkilometer pro Jahr, was einem Plus von zehn Prozent entspreche, sagte Rehlinger. Darüber hinaus würden die neuen Nahverkehrsverbindungen im Saar-VV besser mit den Buslinien vertaktet, so dass die Wartezeiten für Reisende verkürzt würden.

Insgesamt bestellt das Land für 2015 Fahrleistungen im Wert von 96 Millionen Euro, die es allerdings aus dem Bundeshaushalt erhält. Diese Summe ist ab 2015 eingefroren, vorher wurden die Bundesmittel um jeweils 1,5 Prozentpro Jahr erhöht.

Allerdings könnte das neue Nahverkehrs-Angebot zu Lasten des Fernverkehrs gehen. Derzeit sind Intercitys nach Stuttgart, Heidelberg und Frankfurt bedroht. Hierüber soll am Donnerstag ein Spitzengespräch mit Rehlinger, dem rheinland-pfälzischen Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD ) und dem Bahn-Vorstand DB Fernverkehr, Berthold Huber , stattfinden.

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