V&B blickt mit Sorge nach Osten - Sinkender Rubel und Ukraine-Krise setzen Umsatz unter Druck

Mettlach · Die Krise in der Ukraine und die wirtschaftliche Entwicklung in Russland belasten auch den saarländischen Keramikhersteller Villeroy & Boch.

"Die Entwicklung in der Ukraine ist für uns ziemlich desaströs", sagt Villeroy-&-Boch-Chef Frank Göring. "Der Umsatz ist massiv eingebrochen", sagt er. Um 40 Prozent seien die Bad-Erlöse in dem Land zurückgegangen - rund 2,2 Millionen Euro weniger als im Vorjahr erwartet der Mettlacher Keramik-Hersteller. Auch in der Tischkultur seien ähnliche Rückgänge zu verzeichnen. "Wir machen unser Geschäft nur noch in der West-Ukraine", sagt Göring. Der Osten sei als Markt nicht mehr existent.

Auf die Entwicklung auf dem russischen Markt blickt Göring mit einer gewissen Sorge. Angesichts der Währungsentwicklung - der Rubel ist stark gefallen - sei nicht klar, wie sich das Geschäft entwickle. Zwar liege der Absatz bei der Tischkultur noch über Vorjahr, sei im Oktober aber deutlich zurückgegangen. Der russische Subunternehmer, der die Läden in eigener Verantwortung betreibt, musste die Preise wegen eines niedrigen Rubelkurses deutlich hochsetzen. "Jetzt muss man sehen, wie es weitergeht mit dem Konsum", sagt Göring.

Das Bad-Geschäft, das Villeroy & Boch in Russland selber betreibt, läuft Göring zufolge immer noch gut. In der Landeswährung liege es 28 Prozent über dem Vorjahresergebnis - auch in Euro sei das Geschäft im bisherigen Jahresverlauf noch um zwölf Prozent gewachsen. Trotzdem macht sich der gefallene Rubel auch hier deutlich bemerkbar: "Die Währungsschwankungen schlagen mit 1,6 Millionen Euro zu Buche", sagt Göring. Trotz des bisher noch auskömmlichen Geschäfts im Badbereich, rechnet Göring damit, dass die Kunden beim Konsum zurückhaltender werden. "Deshalb sehen wir auch dieses Geschäft für die Zukunft etwas angespannter", sagt er.

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