Verdi kündigt heißen Streik-Herbst an

Saarbrücken · Die Gewerkschaft Verdi will ihre Streiks im saarländischen Einzelhandel und Großhandel ab September spürbar ausweiten. Das hat Verdi-Verhandlungsführerin Steffi Recknagel gestern in Saarbrücken angekündigt.

"Wir sind auf dem Weg zu einem heißem Herbst", sagte Recknagel. Grund seien die festgefahrenen Tarifverhandlungen. Für die 42 000 Beschäftigten im Saar-Einzelhandel. fordert Verdi 6,5 Prozent höhere Einkommen, mindestens 140 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber wollten erst dann darüber verhandeln, wenn ihre Forderung nach flexibleren Arbeitszeiten sowie zu einer Zuordnung der Kassen-Mitarbeiter in eine niedrigere Lohngruppe erfüllt seien.

Morgen soll es Sondierungsgespräche mit der Arbeitgeberseite geben, in denen geklärt werden soll, wie die Verhandlungen weitergehen sollen.

Im saarländischen Großhandel warten die 12 000 Beschäftigten laut Verdi bisher vergeblich auf eine Übernahme des Tarifabschlusses anderer Bundesländer: 3,0 Prozent mehr Geld im ersten Jahr, 2,1 Prozent mehr im zweiten Jahr und 90 Euro Einmalzahlung. "Das Saarland ist das einzige Bundesland, das den bundesweiten Tarifabschluss bisher nicht übernommen hat", sagte Recknagel. Zur Begründung meinten die Arbeitgeber, im Saarland lägen die Lebenshaltungskosten niedriger als anderswo. Am 7. Oktober sollen die Tarifgespräche im Großhandel weitergehen. Im Saar-Großhandel haben Verdi zufolge Arbeitskampfabstimmungen 90 Prozent Zustimmung gebracht. "Der Einzelhandel ist noch kämpferischer", sagte Recknagel: "Wir werden diesen Tarifkampf aussitzen und, wenn es sein muss, auch am 24. Dezember streiken."

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