Tiefensee lässt Bahn bei Preis-Erhöhung freien Lauf

Berlin. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) will nicht in die von der Deutschen Bahn geplanten Preiserhöhungen eingreifen. Auch die besonders umstrittene künftige Schalter-Gebühr von 2,50 Euro für Fernzug-Tickets sei eine unternehmerische Entscheidung der Bahn, sagte gestern eine Sprecherin des Ministeriums: "Da bestehen keine Pläne, Druck auf die Bahn auszuüben

Berlin. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) will nicht in die von der Deutschen Bahn geplanten Preiserhöhungen eingreifen. Auch die besonders umstrittene künftige Schalter-Gebühr von 2,50 Euro für Fernzug-Tickets sei eine unternehmerische Entscheidung der Bahn, sagte gestern eine Sprecherin des Ministeriums: "Da bestehen keine Pläne, Druck auf die Bahn auszuüben." Tiefensee war zuvor von der FDP dazu aufgefordert worden, als Großaktionär der Bahn gegen diese "kundenunfreundliche" Maßnahme vorzugehen.Nach Angaben der Bahn sollen Fahrscheine und Zeitkarten vom 14. Dezember an im Schnitt um 3,9 Prozent teurer werden. Neu eingeführt wird daneben der "Bedienzuschlag" für Fahrgäste, die ihre Tickets für ICE und Intercity nicht am Automaten oder im Internet, sondern an Schaltern im Reisezentrum kaufen. FDP-Chef Guido Westerwelle hatte kritisiert, dieser Zuschlag richte sich vor allem gegen ältere Menschen, die mit Automaten und dem Internet nicht zurecht kommen. Die FDP kritisierte, die Bahn nutze ihre Monopolstellung im Fernverkehr dazu aus, mit permanenten Preiserhöhungen - über 22 Prozent seit 2004 - und jetzt auch einem Bedienzuschlag Menschen vom Bahnfahren abzuschrecken.Die Grünen bemerkten in Anspielung auf die geplante Teilprivatisierung der Bahn, mit der Schalter-Gebühr würden treue Bahnkunden zugunsten höherer Renditen abgezockt. dpa

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