Der Sternenhimmel im Februar Der Vollmond schwänzt im Februar

Stuttgart · Nach längerer Pause können am abendlichen Sternenhimmel wieder Planeten beobachtet werden.

(dpa) Der Februar bietet eine astronomischen Besonderheit: Es gibt keinen Vollmond. Der Februar hat 28 Tage, eine Lunation, also die Zeitspanne von Vollmond zu Vollmond, dauert hingegen 29 und einen halben Tag. Da es am 31. Januar mittags einen Vollmond gab, folgt der nächste in der Nacht vom 1. auf 2. März.

Am 15. Februar um 22:05 Uhr ist Neumond. Der dunkle Neumond bedeckt die Sonne. Es kommt zu einer teilweisen Sonnenfinsternis, die jedoch von der gesamten Nordhalbkugel aus nicht beobachtet werden kann. Lediglich in der Antarktis, im südlichen Eismeer und von der Südspitze Südamerikas aus ist sie zu sehen.

Der abendliche Sternenhimmel war in den letzten Monaten ohne helle Planeten. Dies ändert sich nun allmählich. Mitte Februar erscheint Venus auf der abendlichen Himmelsbühne. Venus ist zwar nach Sonne und Mond das hellste Gestirn an unserem Firmament. Vorläufig ist sie aber noch nicht besonders auffällig. Sie ist unter günstigen Bedingungen und bei freier Sicht zum Westhimmel in der Abenddämmerung knapp über dem Westhorizont als heller Lichtpunkt auszumachen. Erst im September wird man Venus als relativ große, schlanke Sichel im Teleskop erkennen. Sie wird dann auch mit maximaler Helligkeit strahlen. Zur Monatsmitte zieht sich Venus etwa eine Viertelstunde nach sechs Uhr abends zurück und wird im Horizontdunst unsichtbar. Ende Februar geht sie um 19 Uhr unter.

Die Wintersternbilder sind gegen zehn Uhr abends schon deutlich nach Westen gerückt. Orion und Sirius im Großen Hund sind im Südwesten zu sehen, der Stier mit dem rötlichen Aldebaran steht noch am Westhimmel. Steil über unseren Köpfen erblickt man die beiden Sternenketten der Zwillinge und nordwestlich von ihnen strahlt die helle, gelbliche Kapella im Fuhrmann. Der Große Wagen schiebt sich im Nordosten immer höher, während die Kassiopeia, das Himmels-W, im Nordwesten herabsinkt.

Im Südosten ist der Löwe erschienen. Als Leitsternbild des Frühlingshimmels kündigt er die kommende Jahreszeit an. Sein hellster Stern, der bläulich funkelt, wurde von Nikolaus Kopernikus „Regulus“ getauft, „Kleiner König“.

Zwischen den Zwillingen hoch im Süden und dem Löwen liegt der Krebs. Da dieses Sternbild keine hellen Sterne hat, fällt es kaum auf. Am Firmament sieht man es nur unter sehr guten Sichtbedingungen, nicht aber durch die Dunstglocken über unseren Städten. Im Krebs liegt auch der offene Sternhaufen der Krippe, ein schönes Fernglasobjekt. Seine Sternenpracht wird nur im Teleskop richtig deutlich.

Jupiter beherrscht als hellster Planet die zweite Nachthälfte. Der Riesenplanet wandert durch das Sternbild Waage. Steigt er Anfang Februar eine Viertelstunde nach 2 Uhr morgens über die südöstliche Horizontlinie, so zeigt er sich am Monatsende schon 40 Minuten nach Mitternacht. Saturn kann man am Morgenhimmel im Sternbild Schütze erspähen. Anfang Februar geht der Ringplanet gegen 6 Uhr morgens auf, am 28. Februar schon eine Viertelstunde nach 4 Uhr.

Mars wird am Morgenhimmel immer präsenter. Die Marsaufgänge verschieben sich von 3.30 Uhr morgens auf 3 Uhr Ende Februar. Der Rote Planet eilt durch den Skorpion und passiert am 10. Februar den Hauptstern des Skorpions fünf Grad nördlich. Der Hauptstern des Skorpions heißt Antares. Das bedeutet „marsähnlicher Stern“, denn er leuchtet ähnlich rot wie Mars. Jetzt kann man beide Gestirne gut miteinander vergleichen.

Die Planetenparade Jupiter, Mars, Saturn, an der die immer dünner werdende Sichel des abnehmenden Mondes vom 8. bis 11. Februar vorbeizieht, ist gegen 6 Uhr morgens über dem Südosthorizont zu sehen. Der flinke und sonnennahe Merkur zeigt sich im Februar nicht.

Die Sonne wandert auf dem aufsteigenden Ast ihrer Jahresbahn. Sie nähert sich dem Himmelsäquator, den sie allerdings erst im März zu Frühlingsbeginn erreicht. Am 16. wechselt sie mittags aus dem Sternbild Steinbock ins Sternbild Wassermann. Zwei Tage später tritt sie am frühen Abend ins Tierkreiszeichen Fische. Die Mittagshöhe der Sonne nimmt im Laufe des Monats um neun Grad zu, die Tage werden bis Ende Februar um eineinhalb Stunden länger.

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