Viele Glanzlichter begeistern die Sternengucker

Stuttgart · Im Januar zeigt sich ein prächtiger Sternenhimmel, und viele Sternschnuppen regnen vom Himmel. Bis Ende Januar werden die Tage schon wieder eine Stunde länger und die Sonne steigt am Mittag knapp sechs Grad höher.

Alle hellen Planeten schmücken im Januar den Morgenhimmel. Nur der Merkur fehlt. Der sonnennahe, flinke Planet zeigt sich in den ersten drei Januartagen kurz in der Abenddämmerung tief am Südwesthimmel. Gegen 17 Uhr wird Merkur in der zunehmenden Dunkelheit sichtbar. Eine dreiviertel Stunde später ist er in den dichten, horizontnahen Dunstschichten nicht mehr zu sehen.

Als erster heller Planet erscheint Jupiter im Sternbild Löwe eine Stunde vor Mitternacht über dem Osthorizont. Bis Monatsende geht der Riesenplanet eine Stunde früher auf. Jupiter strahlt weißes Licht aus und ist der hellste Planet. Sein Glanz übertrifft auch den der Fixsterne.

Zwei Stunden nach Mitternacht erscheint Mars auf der Himmelsbühne. Der Rote Planet steigt im Südosten empor. Kurz nach Monatsmitte wechselt Mars aus dem Sternbild Jungfrau in die Waage. Im Laufe des Monats nimmt seine Helligkeit deutlich zu, da sich die Erde dem Mars nähert.

Venus eröffnet den Jahresreigen als Morgenstern. Um 5.30 Uhr morgens steigt sie über den Südosthorizont, Ende Januar aber erst um 6.15 Uhr. Sie zieht am 6. Januar weit nördlich an Antares, dem Hauptstern des Skorpions, vorbei. Einen Tag später sieht man die extrem schmale Sichel des abnehmenden Mondes nahe Venus. Venus übertrifft sogar noch Jupiter und alle Sterne an Glanz. Nur Mond und Sonne sind heller. Saturn taucht ebenfalls am Morgenhimmel auf: Anfang Januar um sechs Uhr tief am Südosthorizont, zum Monatsende fast zwei Stunden früher. Der Ringplanet wandert gemächlich durch das Sternbild Schlangenträger. Am 9. Januar kommt es zu einer engen Begegnung mit Venus, die knapp nördlich am fernen Saturn vorbeiläuft.

Der abnehmende Mond passiert die morgendliche Planetenparade. Am 4. Januar wandert er an Mars vorbei und am 7. Januar sowohl an Venus als auch an Saturn. Dieser hübsche Anblick knapp über dem Südosthorizont bietet sich gegen sieben Uhr morgens. Am 14. Januar überholt der Merkur die Erde auf der Innenbahn. Von uns aus betrachtet zieht er nördlich an der Sonne vorbei, da seine Bahn um sieben Grad zur Ebene der Erdbahn geneigt ist.

Anfang Januar flammen am Morgenhimmel die Meteore des Quadrantidenstromes auf. Ihr Ausstrahlungspunkt (Radiant) liegt im Sternbild Bootes, dem Rinderhirten. In der Nacht vom 3. auf 4. Januar tritt etwa drei Stunden nach Mitternacht das Maximum auf. In dieser Stunde ist mit bis zu 100 Sternschnuppen zu rechnen. Allerdings stört in diesem Jahr helles Mondlicht die Beobachtung.

Der winterliche Sternenhimmel entfaltet gegen zehn Uhr abends seine volle Pracht. Im Orion, dem Leitsternbild des Winterhimmels, leuchten halbhoch im Süden auffällig seine hellsten Sterne, der rötliche Schulterstern Beteigeuze und der bläuliche Fußstern Rigel. Zwischen ihnen bilden drei Sterne in einer geraden Linie den Gürtel des Orion. Dem Orion folgen die beiden Hunde. Im Großen Hund flackert unübersehbar bläulich-weiß Sirius, der hellste Stern am irdischen Himmel. Nur die Planeten Venus, Jupiter und gelegentlich Mars leuchten heller als Sirius. Mit knapp neun Lichtjahren Entfernung zählt Sirius zu den Nachbarsternen unserer Sonne.

Ein wenig höher stößt man auf Prokyon, Hauptstern des Kleinen Hundes. Hoch am Osthimmel erblickt man die beiden Sternenketten der Zwillinge mit ihren hellen Sternen Kastor und Pollux an den Enden der Ketten.

Fast senkrecht über unseren Köpfen steht die helle, gelblich leuchtende Kapella im Fuhrmann. Kapella ist eine Doppelsonne in 42 Lichtjahren Entfernung. Der Stier hat den Meridian schon durchschritten und steht noch im Westen. Aldebaran, sein Hauptstern, leuchtet orange und steht im Vordergrund des Sternhaufens der Hyaden.

Am 10. Januar um 2.31 Uhr ist Neumond. Der Vollmond zeigt sich am 24. Januar um 2.46 Uhr im Sternbild Krebs. Zweimal passiert der Mond im Januar die Erde auf seinem fernsten Bahnpunkt. Am 2. Januar trennen ihn 404 280 Kilometer von uns, am 30. Januar dann 404 550 Kilometer. Am 15. Januar ist der Mond mit 369 620 Kilometern Entfernung der Erde am nächsten.

In der Nacht von 2. auf 3. Januar erreicht die Erde um Mitternacht ihre geringste Distanz zur Sonne. Der Abstand beträgt dann 147 Millionen Kilometer.

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