Im August setzt der Sternschnuppen-Regen ein

Stuttgart · Mars schickt sich an, den Saturn im August zu überholen. Unzählige Sternschnuppen regnen vom Himmel. Und der Mond ist der Erde so nah, dass extreme Gezeiten bevorstehen.

Zwei helle Planeten zeigen sich im August am Abendhimmel in südwestlicher Richtung: Mars und Saturn . Mars steuert auf den wesentlich langsameren Ringplaneten zu. Am 10. verlässt der Rote Planet das Sternbild Jungfrau und wechselt in die Waage. Bereits am 3. August ergibt sich ein netter Himmelsanblick gegen 22.30 Uhr tief am Südwesthimmel, wenn der zunehmende Halbmond zwischen Mars und Jupiter steht. Am 27. überholt der Rote Planet den Ringplaneten weit südlich.

Venus bleibt nach wie vor Morgenstern, ihre Sichtbarkeitsdauer verkürzt sich aber drastisch. Geht der Morgenstern Anfang August noch kurz vor 4 Uhr auf, so erfolgt der Venusaufgang am Monatsende erst über eine Stunde später. Bald nach der Monatsmitte taucht Jupiter am Morgenhimmel auf. Die schnellere Venus verfolgt den Riesenplaneten und überholt ihn am 18. knapp nördlich. Es ist ein interessanter Anblick, die beiden hellsten Planeten so nahe beieinander zu sehen. Am 23./24. August zieht die schmale Sichel des abnehmenden Mondes am Jupiter und Venus vorbei. Die beste Beobachtungszeit dafür ist etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang.

Merkur versteckt sich

Der flinke und sonnennahe Merkur ist im August nicht zu sehen. Der lichtschwache Neptun hingegen kann die ganze Nacht über beobachtet werden, da er am 29. in Opposition zur Sonne kommt, ihr somit genau gegenüber steht. Der bläuliche Neptun ist 30 Mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Um ihn zu sehen, benötigt man ein lichtstarkes Fernglas oder ein Teleskop.

Nachdem Pluto im Jahre 2006 in die neu geschaffene Kategorie der Zwergplaneten aufgenommen wurde, ist Neptun der sonnenfernste Planet. Wegen seiner großen Sonnendistanz ist Neptun 165 Jahre unterwegs, um einmal die Sonne zu umrunden. Seit seiner Entdeckung am 23. September 1846 in der Berliner Sternwarte ist er somit erst einmal um die Sonne gelaufen. Seine Existenz wurde am Schreibtisch ermittelt. Zwei Astronomen berechneten auf Grund von Bahnabweichungen des Planeten Uranus den Ort des zunächst hypothetischen Planeten, der durch seine Schwerkraft den Lauf von Uranus beeinflusst.

Der August ist auch als "Sternschnuppenmonat" bekannt. Vom 10. bis 14. flammen die Perseiden auf, die scheinbar dem Sternbild Perseus entströmen. Die Perseiden sind der aktivste Meteorstrom des gesamten Jahres. Zur Zeit der größten Aktivität, die in der Nacht vom 12. auf den 13. August etwa zwei Stunden nach Mitternacht eintritt, ist mit bis zu hundert Meteoren pro Stunde zu rechnen. Es handelt sich um schnelle Sternschnuppen mit Eintrittsgeschwindigkeiten in die Erdatmosphäre von rund 60 Kilometer pro Sekunde - das sind 216 000 Kilometer pro Stunde. Mit dieser Geschwindigkeit wäre man von der Erde in nur eineinhalb Stunden beim Mond.

Vollmond wird am 10. August um 20.09 Uhr im Sternbild Wassermann an der Grenze zum Steinbock erreicht. Zur selben Stunde kommt der Mond mit nur 356 900 Kilometern Distanz in selten erreichte Erdnähe. Das Zusammenfallen von Vollmond und Erdnähe führt zu extremen Gezeiten mit Springfluten.

Der abendliche Fixsternhimmel zeigt noch sommerlichen Charakter. Im Westen leuchtet der helle Arktur. Im Süden steht das Sommerdreieck mit Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler.

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