Die vier großen Monde des Jupiter im Blickfeld

Stuttgart · Wer einmal die vier größten Monde des Jupiter sehen möchte, bekommt dafür im März gute Gelegenheiten. Der Planet glänzt im Leitsternbild des Frühlingshimmels, dem Löwen. Auch eine totale Sonnenfinsternis gibt es zu sehen, aber nicht über Europa.

Ein Hingucker am Sternenhimmel ist im März Jupiter . Der Riesenplanet steht am 8. März der Sonne genau gegenüber. Mit seinem Glanz beherrscht er den Nachthimmel. Mit Sonnenuntergang geht Jupiter im Osten auf. Um Mitternacht sieht man ihn hoch am Südhimmel, und morgens steht er vor Sonnenaufgang am Westhimmel.

Der Riesenplanet wandert entgegen dem Sonnenlauf rückläufig durch das Sternbild Löwe. Er hält sich ein wenig südlich der Strecke zwischen den beiden Löwensternen Regulus und Denebola auf. In der Nacht vom 21. auf 22. März erhält der Riesenplanet Besuch vom fast schon vollen Mond, der südlich an ihm vorbeizieht.

In Oppositionsstellung erreicht Jupiter seine geringste Entfernung von der Erde. Mit 664 Millionen Kilometern ist er dann von uns viereinhalb Mal so weit entfernt wie die Sonne.

Von Jupiter ist das reflektierte Sonnenlicht somit knapp 37 Minuten zur Erde unterwegs. Schon in einem kleinen Fernglas sind seine vier hellen Monde zu sehen: Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Bis auf Europa sind sie alle größer als unser Erdmond. Der König der Planeten hat jedoch mehr als fünf Dutzend Monde. Die meisten sind allerdings winzig klein und nur mit großen Teleskopen zu erspähen.

Zwölf Jahre benötigt Jupiter , um einmal die Sonne zu umkreisen. Mit 143 000 Kilometer Äquatordurchmesser ist er der größte Planet unseres Sonnensystems. Wegen seiner schnellen Rotation ist die Jupiterkugel stark abgeplattet, was man im Fernrohr deutlich erkennt. Eine dichte Atmosphäre aus Wasserstoff und Helium hüllt den Riesenplaneten ein. Gewaltige Stürme brausen um die Jupiterkugel mit Windgeschwindigkeiten um 500 Kilometer pro Stunde.

Zweiter heller Planet im März ist Mars. Er wird zu einem auffälligen Gestirn in der zweiten Nachthälfte. Anfang des Monats geht der Rote Planet eine Stunde nach Mitternacht auf, zu Monatsende bereits eineinviertel Stunden früher. Mars verlässt am 13. März das Sternbild Waage und tritt in den Skorpion. Am 16. März zieht er nur eine halbe Vollmondbreite nördlich am Skorpion-Stern Acrab vorbei.

Venus, die noch heller strahlt als Jupiter , zieht sich vom Morgenhimmel zurück und kann nicht mehr beobachtet werden. Auch der Merkur hält sich am Taghimmel auf und ist nicht zu sehen. In der zweiten Nachthälfte kann man im Teleskop den weit geöffneten, prächtigen Saturnring sehen. Der Planet bremst seine Wanderung durch das Sternbild Schlangenträger deutlich ab und kommt am 25. März scheinbar zum Stillstand, weil unsere Erde ihn überholt.

Am Westhimmel sieht man zur späten Abendstunde gegen 22 Uhr noch die Wintersternbilder. Im Südwesten bereitet sich der Himmelsjäger Orion auf seinen Untergang vor, gefolgt vom strahlend hellen, bläulich funkelnden Sirius im Großen Hund. Höher im Südwesten, aber deutlich lichtschwächer als Sirius, steht Prokyon, Hauptstern des Kleinen Hundes. Noch hoch am Himmel halten sich die Zwillinge auf, während der Stier mit dem orangen Stern Aldebaran kurz vor seinem Untergang knapp über dem Westhorizont zu sehen ist. Auffallend strahlt die gelbe Kapella im Fuhrmann hoch im Nordwesten. Der Große Wagen steht fast über unseren Köpfen, während die Kassiopeia, das Himmels-W, im Nordwesten herabsinkt.

Den Südhimmel hat der Löwe erobert, das Leitsternbild des Frühlingshimmels. In ihm glänzt der Jupiter . Am 9. März ist Neumond. Der dunkle Neumond tritt vor die Sonne und bedeckt sie vollständig. Allerdings ist diese totale Sonnenfinsternis von Europa aus nicht zu beobachten. Die Kernschattenzone zieht sich vom östlichen Indischen Ozean über Sumatra, Borneo und etlichen Südseeinseln weit in den Pazifischen Ozean hinein.

Am Sonntag, 27. März, beginnt wieder die Sommerzeit. Die Uhren werden morgens um 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt.

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