Der Sternenhimmel im November Die Wintersternbilder machen sich breit

Berlin · Die Sternschnuppen des Leonidenstroms sorgen im November für ein Schauspiel am Himmel.

 30SZ-Sternenhimmel November

30SZ-Sternenhimmel November

Foto: SZ/Müller, Astrid

(dpa) Saturn ist im November noch am frühen Abendhimmel tief im Südwesten zu sehen. Um die Monatsmitte wird der Ringplanet unsichtbar. Geht er zu Monatsbeginn noch gegen 19.15 Uhr unter, so sinkt er Ende November bereits um 17.30 Uhr unter die südwestliche Horizontlinie. Somit bleibt der Sternenhimmel in der ersten Nachthälfte ohne helle Planeten.

Am Morgenhimmel gibt Venus ihre Abschiedsvorstellung. Sie strebt immer südlicheren Gefilden des Tierkreises zu. Am 13. November kommt es zu einer engen Begegnung mit Jupiter. Venus zieht knapp nördlich am Riesenplaneten vorbei, der allmählich am Morgenhimmel auftaucht. Auch Mars kann am Morgenhimmel gesehen werden. Er erscheint gegen 4 Uhr am Osthorizont, während Venus und Jupiter erst zwischen 6 und 7 Uhr morgens gut zu beobachten sind.

Merkur ist wegen seiner extrem südlichen Position in unseren Breiten abends nicht zu sehen. Noch bevor es richtig dunkel geworden ist, geht er bereits unter.

Vollmond ist am 4. November um 6.23 Uhr, wobei der Erdtrabant im Sternbild Widder steht. In der Nacht vom 5. auf 6. November zieht der Mond vor dem Sternhaufen der Hyaden vorbei. Dabei bedeckt er einige Sterne. Am Abend des 5. November verschwindet Primus Hyadum, auch Gamma Tauri genannt, hinter dem Mond. Je nach Beobachtungsstandort taucht der Stern zwischen 20.41 und 20.51 Uhr am Westrand des Mondes wieder auf. Wegen des blendenden Mondlichtes kann man den Stern aber kaum mit bloßem Auge sehen. Ein Fernglas ist erforderlich.

Gut zu sehen ist hingegen, wie der Mond den orangen Aldebaran, den Hauptstern des Stieres, in den Morgenstunden des 6. November verdunkelt — je nach Position des Beobachters zwischen 3.48 und 4.10 Uhr. Neumond tritt am 18. November um 12.42 Uhr ein.

Die Sternschnuppen des Leo­nidenstromes leuchten vom 12. bis 29. November auf. Die Meteore scheinen aus dem Sternbild Löwe zu kommen. Das Maximum ist in der Nacht vom 17. auf 18. November zu erwarten. Allerdings ist diesmal pro Stunde lediglich mit 20 Leoniden zu rechnen. Die günstigste Zeit für die Beobachtung der Leo­niden sind die Stunden der zweiten Nachthälfte. Es handelt sich um abgesprengte Stücke des Kometen 55P/Tempel-Tuttle.

Am frühen Abend kurz nach Einbruch der Dunkelheit kann man am Westhimmel noch das Sommerdreieck sehen. Es setzt sich aus den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler zusammen. Der helle Arktur im Bootes allerdings ist bereits untergegangen. Gegen 22 Uhr sind im Osten und Südosten bereits die ersten Wintersternbilder sichtbar: Orion, Stier und Zwillinge. Hoch im Osten strahlt die gelbe Kapella, Hauptstern im Sternbild Fuhrmann. Direkt über unseren Köpfen sieht man die auffällige Figur des Himmels-W. Dessen mittlere Spitze deutet ungefähr auf den Polarstern, der uns die Nord­richtung weist. Der Große Wagen hingegen hält sich tief am Nordosthimmel auf.

Hoch im Süden erblickt man ein großes Sternenquadrat. Es bildet den zentralen Teil des Pegasus, Leitsternbild des Herbsthimmels. Man nennt es daher auch Herbstviereck. An das Herbstviereck schließt sich in nordöstlicher Richtung die Sternenkette der Andromeda an.  Südlich der Andromeda stößt man auf das kleine, aber markante Sternbild des Widders. Zwischen Andromeda und Widder ist das winzige Sternbild Dreieck beheimatet.

Bis Ende November werden die Tage um eine Stunde und 20 Minuten kürzer, die Mittagshöhe der Sonne nimmt um sieben Grad ab.

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