Streik lähmt Europaverkehr der Lufthansa

Frankfurt. Zehntausende von Flugpassagieren müssen bis in die Nacht zum Donnerstag mit Ausfällen und Verspätungen rechnen. Die Piloten der Lufthansa-Töchter Eurowings und Cityline begannen gestern Mittag einen Warnstreik bis heutigen Mittwoch um Mitternacht. Die Lufthansa strich daraufhin knapp tausend Flüge - gestern 464 und heute 525, wie eine Sprecherin sagte

Frankfurt. Zehntausende von Flugpassagieren müssen bis in die Nacht zum Donnerstag mit Ausfällen und Verspätungen rechnen. Die Piloten der Lufthansa-Töchter Eurowings und Cityline begannen gestern Mittag einen Warnstreik bis heutigen Mittwoch um Mitternacht. Die Lufthansa strich daraufhin knapp tausend Flüge - gestern 464 und heute 525, wie eine Sprecherin sagte. Die Piloten-Gewerkschaft Cockpit will mit den Warnstreiks unter anderem höhere Gehälter durchsetzen. Von Freitag an droht der Lufthansa mitten in der Urlaubszeit sogar ein unbefristeter Ausstand, sollte sich das Boden- und Kabinenpersonal bei der noch laufenden Urabstimmung dafür aussprechen. Ausfälle wegen des Warnstreiks bei Eurowings und Cockpit gebe es bei innerdeutschen und innereuropäischen Flügen, sagte die Lufthansa-Sprecherin. Cockpit zufolge sind alle deutschen Flughäfen betroffen, die von Eurowings und Cityline angeflogen werden - darunter Frankfurt, München und Berlin-Tegel. Die Fluggesellschaft versprach den Passagieren, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. "Bei Flugausfällen können unsere Gäste ihre Tickets einfach an den Check-In-Schaltern in Gutscheine für Fahrten mit der Deutschen Bahn eintauschen", sagte ein Sprecher. Die Lufthansa werde versuchen, einen großen Teil der Eurowings- und Cityline-Passagiere auf Lufthansa Classic umzubuchen. Während Lufthansa Classic die Hauptflugstrecken weltweit bedient, wickeln die Töchter vor allem Zubringerflüge zu den großen Lufthansa-Flughäfen ab und bieten Verbindungen auf Nebenstrecken an. Cockpit hatte nach dem Abbruch der Tarifverhandlungen eine Urabstimmung über unbefristete Streiks eingeleitet, bei der sich 99 Prozent der Mitglieder für Arbeitsniederlegungen aussprachen. Daraufhin waren die Piloten bei Eurowings und Cityline erst vor zwei Wochen für 24 Stunden in den Ausstand getreten. Bei der Lufthansa gebe es angesichts des verbesserten Verhandlungsangebotes kein Verständnis für die neuen Arbeitsniederlegungen, sagte ein Unternehmenssprecher. Der Konzern habe zuletzt eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent für die Cityline-Piloten bei einer Laufzeit von 18 Monaten angeboten. Zudem sollten die Flugkapitäne eine Einmalzahlung von 7000 Euro erhalten, die Co-Piloten 5000 Euro. Die Bezüge der Cityline-Piloten auf das Niveau von Lufthansa Classic anzuheben, sei aber nicht möglich. Eurowings hatte seinen Piloten nach Lufthansa-Angaben am Montag ein neues Angebot vorgelegt, das unter anderem eine rückwirkende Lohnerhöhung zum 1. Januar 2008 um 3,5 Prozent eine eine weitere Erhöhung um drei Prozent zum 1. Januar 2009 vorsieht, dazu eine Einmalzahlung für 2008 in Höhe von 15 Prozent eines Monatsgehalts. Am Freitag will die Gewerkschaft Verdi das Ergebnis der Urabstimmung verkünden, bei der das Boden- und Kabinenpersonal von Lufthansa über einen unbefristeten Streik entscheiden soll. Die Gewerkschaft Verdi erwartet breite Zustimmung für einen Streik. afp

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