Merzig. Lange, viel zu lange dümpelten die Handballfreunde Untere Saar mutlos durch ein Tal der Tränen. 2011 war nicht ihr Jahr, aber dank des erfolgreichen Rückrundenstarts konnten die Spieler des Handball-Oberligisten die schwache Vorrunde erst einmal aus den Köpfen verbannen. Mit den Siegen gegen Moselweiß und Saarlouis schafften die Wölfe endlich den Anschluss ans Mittelfeld, zeigten eine steigende Tendenz, und dass der Spaß am Handball zurückgekehrt ist. An diesem Sonntag, 18 Uhr, will der Tabellenzehnte nun bei der SG Ottersheim-Bellheim-Zeiskam (Rang zwölf) nachlegen, denn die Abstiegsgefahr ist noch nicht gebannt. "Wir sind auf einem guten Weg mit kleinen Schritten in die richtige Richtung. Es müssen aber noch ganz viele dieser Schritte folgen", sagt Jens Peter Schlingmann.An die 29:30-Heimniederlage gegen Ottersheim erinnert sich der HF-Trainer nur ungern zurück. Regie führte damals zwar noch Ex-Coach Franzel Schwindling, der aber nach der Partie und dem völlig verpatzten Start (0:6 Punkte) frustriert das Handtuch warf. Schlingmann überraschte die Entscheidung, doch der für die Spielgemeinschaft von SG Brotdorf-Mettlach und HSV Merzig-Hilbringen verantwortliche HSV-Vorsitzende kam dem Wunsch des alten Teamchefs nach und sprang in die Bresche. Nach erfolgloser Trainersuche wird sein als Übergangslösung gedachter Einsatz nun bis zum Saisonende andauern und soll mit dem Klassenverbleib enden.

Ottersheim (13:21 Punkte) verfolgt das gleiche Ziel. Der Gegner liegt in der Tabelle zwar zwei Plätze hinter den HF Untere Saar (14:20 Punkte), aber der Blick auf die Zwischenbilanzen macht klar, dass hier ein Team auf Augenhöhe wartet. Für die Wölfe spricht die aufsteigende Formkurve. Der Aufsteiger aus der Pfalzliga hat seine letzten drei Spiele dagegen verloren, trat aber immer auswärts an und wird sich vor eigenen Fans nach langer Abwesenheit im besten Licht präsentieren wollen. Beim Tabellenführer SV Zweibrücken hielt die Truppe um A-Lizenz-Trainer Steffen Drausnigg spielerisch lange mit und musste sich erst in der Schlussphase mit 27:32 geschlagen geben. Eine starke Leistung zeigte dabei SG-Torwart Ilan Eigenmann. 29 Fehlwürfe dürfen sich die Saarländer nicht mehr leisten, wenn sie am Sonntag für die folgenschwere Hinspiel-Schlappe Revanche nehmen wollen. "Wenn wir konzentriert und selbstbewusst an die Sache herangehen, können wir einen weiteren wichtigen Schritt machen", hofft Schlingmann. ros