Trainer trotzig: "Noch ist alles möglich"

Saarlouis. Kurz vor dem Spiel an diesem Samstag um 18 Uhr bei den SV Halle Lions ist die Situation der Saarlouis Royals unverändert: Acht Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz bei acht verbleibenden Spielen. Die Chancen, in der Basketball-Bundesliga zu bleiben, sind sehr gering.Eine Lage, in der auch Trainer René Spandauw in die Kritik gerät

 René Spandauw, der Cheftrainer der Saarlouis Royals, musste sich in den vergangenen Wochen viel Kritik anhören. Foto: Rolf Ruppenthal

René Spandauw, der Cheftrainer der Saarlouis Royals, musste sich in den vergangenen Wochen viel Kritik anhören. Foto: Rolf Ruppenthal

Saarlouis. Kurz vor dem Spiel an diesem Samstag um 18 Uhr bei den SV Halle Lions ist die Situation der Saarlouis Royals unverändert: Acht Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz bei acht verbleibenden Spielen. Die Chancen, in der Basketball-Bundesliga zu bleiben, sind sehr gering.Eine Lage, in der auch Trainer René Spandauw in die Kritik gerät. "Er hatte diese Saison ein sehr unglückliches Händchen, was neue Spielerinnen angeht", meint Geschäftsführer Martin Rihm. Vor allem waren es sehr viele Spielerinnen, die nach wenigen Tagen wieder die Heimreise antraten. Aber Spandauw bekommt Rückendeckung von Pressesprecher Mike Caspers: "Dass eine Martina Ostermann im Flieger plötzlich schrumpft, konnte niemand ahnen", sagt er.

Spandauw hat aber auch schon in der Vorbereitung spekuliert. "Ich bin nicht fehlerfrei", gibt er zu, "wäre ich in der Planung kritischer gewesen, hätte ich eine Lina Schiffer nicht fest eingeplant." Schiffer wurde nach langwierigen Verletzungen nicht mehr fit, ihr Vertrag wurde aufgelöst.

Auch Renata Adamczyk hat die Erwartungen nicht erfüllen können. "Sie war ein absoluter Glücksgriff. Mit ihr konnte der Trainingsbetrieb auf hohem Niveau gehalten werden", entgegnet Spandauw. In der Hinrunde kam sie allerdings nur elf Minuten und acht Sekunden zum Einsatz. "Um sie war die Mannschaft nicht aufgebaut", verteidigt sich Spandauw: "Dafür hatten wir Paige Mintun vorgesehen." Doch sie fiel schon vor der ersten Partie weg - dauerverletzt.

Seit dem ersten Spieltag versuchte der Verein, diese Lücke zu füllen - vergeblich. Oft tauchten neue Namen im Kader der Royals auf - zumeist nur kurz. "Zu dieser Zeit war ich im Krankenhaus", erklärt Spandauw und räumt ein: "Wir haben damals vielleicht etwas überhastet gehandelt."

Trotz aller Kritik - die Geschäftsführung steht zum Trainer, denn sie weiß, was er bis zu dieser Saison geleistet hat: Er hat Romy Bär und Stina Barnert nach Saarlouis geholt. Unter ihm wurden sie zu Führungsspielerinnen, mit ihnen feierte er große Erfolge. Das ist Spandauws Konzept. Junge Spielerinnen ausbilden und mit ihnen erfolgreich sein. Dass die Royals jetzt wohl über die 2. Liga den Neuaufbau planen müssen, ist bitter, aber nur als Zwischenstation geplant. "Ich habe einen Vertrag, und da steht nichts von 1. oder 2. Liga", sagt Spandauw. Über sein Gehalt will er erst neu verhandeln, wenn der Vertrag ausläuft. Sollte es in Liga zwei gehen, müsste also an den Spielerinnen gespart werden. Spandauw sagt fast ein wenig trotzig: "Noch ist alles möglich." Am Samstag geht es für die Royals nach Halle. Das Hinspiel konnte Saarlouis gewinnen, aber Halle siegte in seinen letzten vier Spielen. "Sie haben einen Lauf, da ist alles leichter", sagt Spandauw.

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