Der Titel ist greifbar nah

Belgrad. Gastgeber Serbien hat sein Wintermärchen fortgesetzt und ist ins Finale der Handball-Europameisterschaft gestürmt

Belgrad. Gastgeber Serbien hat sein Wintermärchen fortgesetzt und ist ins Finale der Handball-Europameisterschaft gestürmt. Im Hexenkessel von Belgrad besiegte der WM-Zehnte vor 19 982 fanatischen Zuschauern am Freitagabend den Erzrivalen Kroatien mit 26:22 (13:14) und greift im Endspiel am Sonntag (17 Uhr/Sport 1) gegen Dänemark nach seinem ersten EM-Titel und der direkten Qualifikation für die Olympischen Spiele. Vize-Weltmeister Dänemark hatte im ersten Halbfinale den WM-Dritten Spanien mit 25:24 (12:10) besiegt.Kroatien musste nicht nur gegen die Serben, sondern auch gegen die Zuschauer ankämpfen. Schon die Nationalhymne wurde durch ein gellendes Pfeifkonzert begleitet, ebenso fast jeder kroatische Angriff. Auf den Zuschauertribünen leuchteten zwischenzeitlich sogar bengalische Feuer auf. Rund um die und in der Belgrad-Arena waren zuvor hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. 5000 Polizisten waren im Einsatz, um Ausschreitungen zu verhindern. Der Grund: Am Dienstag war eine kroatische Auto-Kolonne auf dem Rückweg vom Hauptrunden-Spielort Novi Sad in ihr Heimatland von serbischen Fans gestoppt worden. Die Insassen wurden verprügelt, 30 Autos wurden beschädigt.

Zum Halbfinale waren nur ein paar hundert Anhänger aus Kroatien angereist, während die Serben, angetrieben von den Zuschauern, über sich hinauswuchsen. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit zogen die Gastgeber erstmals in der 41. Minute mit drei Toren in Front (19:16) und ließen sich diesen Vorsprung nicht nehmen. Bester Werfer beim Sieger war Momir Ilic vom THW Kiel mit acht Toren. sid

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