Streit mit dem Investor: Situation bei 1860 München eskaliert
München. Es war kalt und ungemütlich am Freitag an der Grünwalder Straße 114, der Heimat des TSV 1860 München. Auch oben in der Geschäftsstelle. Der Fußball-Zweitligist steht vor der Zerreißprobe mit Investor Hasan Ismaik. Der jordanische Multi-Millionär hat dem Verein mitgeteilt, dass er bis auf Weiteres nicht mehr in den Club investieren wolle
München. Es war kalt und ungemütlich am Freitag an der Grünwalder Straße 114, der Heimat des TSV 1860 München. Auch oben in der Geschäftsstelle. Der Fußball-Zweitligist steht vor der Zerreißprobe mit Investor Hasan Ismaik. Der jordanische Multi-Millionär hat dem Verein mitgeteilt, dass er bis auf Weiteres nicht mehr in den Club investieren wolle. Vladimir Koman (Sampdoria Genua), Grzegorz Wojtkowiak (Lech Posen) und Gregorius Tzavellas (Eintracht Frankfurt), die alle drei als Winter-Neuzugänge fest eingeplant waren, musste Sportchef Florian Hinterberger kurzfristig wieder absagen.Einen Kurztrip in die bayerische Landeshauptstadt sagte Ismaik ab. Ismaik sieht keinen Sinn mehr in einem Treffen mit seinem Widersacher, 1860-Präsident Dieter Schneider. Das Experiment des ersten arabischen Investors im deutschen Profi-Fußball steht offenbar kurz vor dem Scheitern. Schneider, für die Fans der Mann, der die Löwen vor der Insolvenz gerettet hat, lässt der Druck von Ismaik kalt. "Solange ich das Votum des Aufsichtsrates habe, trete ich nicht zurück."
Ismaik pumpte in den vergangenen sieben Monaten mehr als 20 Millionen Euro in den Club und will dafür mehr Einfluss. Aber auch die 1860-Profis schlagen sich auf die Seite des Präsidenten. Mittelfeldspieler Stefan Aigner gab bekannt, den Verein wegen der Mobbing-Versuche gegen Schneider im Sommer zu verlassen. "Ich finde es unmenschlich und absolut unfair, so auf einen Mann loszugehen, der den Verein gerettet hat", sagte Aigner.
Im März muss 1860 die Lizenzierungsunterlagen einreichen - und ohne Ismaiks Geld hat der Verein ein Problem. dapd
