"Waschi" peilt die besten Zehn an

Budapest. "Der Europacup sollte ihm eigentlich einen Schub geben und ihm zeigen, dass er vorne mithalten kann", sagt Hannes Vitense, Landestrainer des Saarländischen Schwimm-Bundes. Denn drei Tage, bevor für Andreas Waschburger morgen die Europameisterschaft in Budapest beginnt, hat er den Europacup im Freiwasser-Schwimmen gewonnen - und das, ohne überhaupt anwesend zu sein

 Andreas Waschburger, frisch gebackener Europacup-Sieger im Freiwasser-Schwimmen, will bei der EM unter die besten Zehn. Foto: bub

Andreas Waschburger, frisch gebackener Europacup-Sieger im Freiwasser-Schwimmen, will bei der EM unter die besten Zehn. Foto: bub

Budapest. "Der Europacup sollte ihm eigentlich einen Schub geben und ihm zeigen, dass er vorne mithalten kann", sagt Hannes Vitense, Landestrainer des Saarländischen Schwimm-Bundes. Denn drei Tage, bevor für Andreas Waschburger morgen die Europameisterschaft in Budapest beginnt, hat er den Europacup im Freiwasser-Schwimmen gewonnen - und das, ohne überhaupt anwesend zu sein.

Am Wochenende fand in Hoorn/Niederlande der dritte Wettkampf des Europacups statt. Waschburger nahm nicht teil, bereitete sich stattdessen auf die EM vor. Bei den ersten Saisonrennen hatte der Langstreckenschwimmer in Italien den dritten und in der Türkei den ersten Platz belegt. "Die Regeln beim Europacup wurden geändert. Es gehen statt drei jetzt nur noch zwei Rennen in die Wertung ein", erklärt Vitense, warum es für "Waschi" möglich war, in Abwesenheit den Cup zu gewinnen.

Waschburger selbst ist schon in Budapest, startet morgen über zehn Kilometer und am Samstag über 25 Kilometer. "Es ist schön, dass ich den Europacup gewonnen habe", freut er sich, räumt allerdings gleich wieder ein: "Der Cup ist nicht so wichtig. Die EM ist jetzt viel wichtiger. Über die zehn Kilometer will ich schon unter die besten Zehn kommen." Zumindest unter die Top Zwölf sollte er es auch laut Trainer schaffen, über 25 Kilometer sogar unter die besten Acht. "Das wäre realistisch, alles andere wäre fantastisch. Er hat sich im Training sehr gut präsentiert", erzählt Hannes Vitense, "aber man darf das nicht unterschätzen. Waschi ist zum ersten Mal richtig international im Einsatz, da kann auch mal die Nervosität dazwischenkommen. Dann schwimmt er auch nicht im Becken. Wenn man da einmal nicht aufpasst, verpasst man schnell eine Gruppe. Andreas hat erst zwei, drei Jahre Erfahrung und steht noch am Anfang seiner Freiwasser-Karriere, andere haben schon zwölf Jahre Erfahrung."

Der Erfahrenste ist zugleich auch derjenige, der die ersten Medaillen für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) holen soll: Thomas Lurz. Im Plattensee hat der Rekord-Weltmeister aus Würzburg Siegchancen über fünf und zehn Kilometer. Neben Lurz könnten auch Weltmeisterin Angela Maurer (Mainz) und der neue Teamwettbewerb zu den angestrebten drei deutschen Medaillen beitragen.

Die Beckenschwimmer beginnen ihre Wettkämpfe erst am 9. August im Budapester Hajos-Alfred-Tamas-Szechy-Bad auf der Margareteninsel in der Donau. Auch ohne die verletzte Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen sollen Deutschlands Schwimmer in Europa oben bleiben. "Der Ausfall von Britta kostet uns sicherlich drei bis vier Medaillen, da muss der Rest des Teams in die Bresche springen", fordert der Direktor Leistungssport, Lutz Buschkow, vom insgesamt 44-köpfigen Aufgebot.

Neben Doppel-Weltmeister Paul Biedermann könnten Schmetterlings-Weltrekordler Steffen Deibler und Rücken-Vizeweltmeisterin Daniela Samulski sowie die Staffeln für die erhofften elf Medaillen sorgen. Die Wasserspringer, die ebenfalls erst nächste Woche eingreifen, sollen sieben Medaillen beisteuern. Insgesamt stehen 61 Entscheidungen an, zu denen 1500 Athleten aus 44 Ländern an den Start gehen werden. cjo

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort