"Vierschanzentournee-Sieger - das ist sensationell, hört sich cool an"

Bischofshofen. Als Sven Hannawald 2002 in Bischofshofen seinen Tournee-Grand-Slam bejubelte, reifte in Andreas Kofler der Traum von einem ähnlichen Husarenstück. Acht Jahre danach ist er am Ziel seiner Wünsche angekommen. "Ich stand damals mit Gänsehaut am Vorbau und habe gedacht, das will ich auch einmal schaffen. Jetzt ist es aufgegangen

Bischofshofen. Als Sven Hannawald 2002 in Bischofshofen seinen Tournee-Grand-Slam bejubelte, reifte in Andreas Kofler der Traum von einem ähnlichen Husarenstück. Acht Jahre danach ist er am Ziel seiner Wünsche angekommen. "Ich stand damals mit Gänsehaut am Vorbau und habe gedacht, das will ich auch einmal schaffen. Jetzt ist es aufgegangen. Vierschanzentourneesieger - das ist sensationell und hört sich cool an", sagte der Österreicher nach seinem überraschenden Triumph bei der 58. Auflage der Traditionsveranstaltung.

Eine ausschweifende Siegesparty, wie sie Hannawald einst gefeiert hatte, gönnte sich Kofler jedoch nicht. Im Team-Hotel "Berghof" in Alpendorf stieß der 25-Jährige kurz mit seinen Teamkollegen an, dann galt die volle Konzentration schon wieder dem nächsten Wettkampf vom Freitag an am Kulm. Dort will Kofler beim Skiflug-Weltcup erneut eine gute Figur abgeben. "Wir haben deshalb sportlich-professionell gefeiert", berichtete er.

Für den Olympia-Zweiten von 2006 hat sich mit dem Tournee-Gewinn ein Kreis geschlossen. "Diesen Erfolg stufe ich sehr hoch ein, weil ich bisher immer nur mit der Mannschaft gewonnen habe. Er schließt sich nahtlos an das Silber von Turin an", erklärte Kofler. Zusätzlich aufgewertet wird der Sieg durch die Tatsache, dass der Stubaitaler in den vergangenen zwei Jahren sportlich völlig weg vom Fenster war. "Im Vorjahr habe ich am Fernseher verfolgt, wie Wolfgang Loitzl gewonnen hat. Ich habe wirklich keine Hölle ausgelassen, mich aber selbst aus dem Sumpf gezogen. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, jede einzelne Stufe zu nehmen. Egal, wie weh es tut", beschrieb er die Bedeutung des Erfolgs.

Als Lohn für seine Leistung erhielt Kofler ein Auto (Subaru) im Wert von 35 000 Euro, was in seiner Garage langsam zu Platzmangel führt. "Ich besitze bereits einen Volvo und einen Mini Cooper. Und jetzt ein neues Gefährt, das ich mir ersprungen habe. Aber Autos kann man nie genug haben", meinte Kofler mit einem verschmitzten Lächeln.

Noch mehr Freude als der Siegerpreis bereitete Kofler das breite Echo der Fans. "Ich habe viele SMS bekommen. Da waren auch sehr emotionale Sachen dabei. Darüber habe ich mich brutal gefreut. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man merkt, wieviele Leute zu einem stehen. Es war sozusagen das Sahnehäubchen", sagte Andreas Kofler. dpa

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