Plötzlich nur noch im zweiten Glied

Köllerbach. In der vergangenen Saison hat er bei den Anhängern des Ringer-Bundesligisten KSV Köllerbach Jubelstürme ausgelöst, wenn er mit seinen Ausheber die Gegner über die Matte fliegen ließ. Timo Badusch (19) war der Publikumsliebling der KSV-Anhänger. 21 Einsätze, 16 Siege - so lautete die Bilanz von Badusch in der vergangenen Saison

Köllerbach. In der vergangenen Saison hat er bei den Anhängern des Ringer-Bundesligisten KSV Köllerbach Jubelstürme ausgelöst, wenn er mit seinen Ausheber die Gegner über die Matte fliegen ließ. Timo Badusch (19) war der Publikumsliebling der KSV-Anhänger. 21 Einsätze, 16 Siege - so lautete die Bilanz von Badusch in der vergangenen Saison.

Gewichtsklassen-Wechsel

Doch in dieser Saison ist es um den 19-Jährigen deutlich ruhiger geworden. Lediglich sieben Einsätze stehen für den griechisch-römisch Athleten in dieser Bundesliga-Saison bisher zubuche. Mangelnde Leistung ist jedoch nicht der Grund für Baduschs wenige Einsätze. Vielmehr entschied sich Badusch, der überwiegend in der Regionalliga-Mannschaft des KSV zum Einsatz kam, im Frühjahr 2009 dazu, erneut die Gewichtsklasse zu wechseln.

Nachdem der Schüler vor vier Jahren seine ersten Bundesliga-Einsätze in der 55-Kilo-Klasse bekam, ging es seitdem jedes Jahr eine Gewichtsstufe höher. Vor dieser Saison von 66 auf 74 Kilo. In der neuen Gewichtsklasse startete er bereits im August bei der Junioren-WM, wo er aufgrund eines Spiralbruches im Finger im Viertelfinale ausschied und letztlich auch den Saisonauftakt verpasste.

Seine körperliche Entwicklung machte den Gewichtsklassen-Wechsel notwendig. Derzeit bringt Badusch etwa 72 Kilo auf die Waage. Da gibt es keinen Weg zurück in die 66-Kilo-Klasse. "Selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht so viele Kilos abtrainieren. Außerdem wäre das Gewichtmachen eine zu große Belastung", erklärt Badusch. So trainiert er neben den regulären Übungseinheiten fast täglich im Kraftraum, um noch weiter an Gewicht zuzulegen.

Da der KSV in der 74-Kilo-Klasse mit Konstantin Schneider einen Spitzenmann aufzubieten hat, rückt Badusch ins zweite Glied. Für den 19-Jährigen kein Rückschritt. "Die Belastung von 21 Kämpfen war schon groß", sagt Badusch: "Ich sehe es als Vorteil, nicht mehr so viele Kämpfe machen zu müssen. Mit Kosta habe ich einen Trainingspartner, den ich in dieser Form in der 66-Kilo-Klasse nicht hatte. Ich kann mich gut an ihm hochziehen." Außerdem könne er in dieser Saison seine Ziele mit denen der Mannschaft verbinden. Denn neben der Titelverteidigung mit dem KSV will sich Badusch in diesem Jahr auch den Einzeltitel bei den deutschen Meisterschaften der Junioren Ende Februar in Neuss sichern.

"Meine Grenzen erweitern"

Wie es international weitergeht, da bleibt Badusch vorsichtig: "Dazu muss ich erst einmal deutscher Meister werden. Und im Mai steht mein Abitur an. Das hat dann erst einmal Vorrang." Badusch will diese Saison vor allem für eines nutzen. "Ich will meine Grenzen erweitern", sagt er selbstbewusst.

Die nächste Chance dazu hat er am Samstag im Viertelfinal-Rückkampf des KSV Köllerbach gegen den SC Anger ab 19.30 Uhr im Püttlinger Trimm-Treff. Angesichts des klaren 23:12-Sieges bei den Bayern setzt KSV-Teamleiter Thomas Geid, der lediglich Routinier Schneider schont, auf Badusch. "Es dürfte eigentlich nichts mehr passieren. Doch wir müssen von Kampf zu Kampf denken", erklärt Badusch vorsichtig. Der 19-Jährige wird die Zuschauer auf jeden Fall wieder zum Jubeln bringen wollen. So wie sie es von ihm gewohnt sind.

Auf einen Blick

Der KSV Köllerbach würde im Falle des Einzugs ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft als nächstes wohl auf den SV Germania Weingarten treffen. Der hat sein erstes Viertelfinale beim SV Hof klar mit 29:6 gewonnen. In der regulären Runde war Weingarten in der West-Staffel mit 29:7 Zählern Zweiter hinter Köllerbach (32:4). Die beiden Duelle gegen Weingarten hat Köllerbach gewonnen - den Heimkampf am 3. Oktober deutlich mit 24:9, den Rückkampf am 21. November mit 17:15. red

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