Überweisung an "Dottore Epo" bringt Armstrong in Bedrängnis

Austin. Lance Armstrong wettert über Twitter gegen seine Ankläger, doch die unter Dopingverdacht stehende Radsport-Legende könnte durch neue Anschuldigungen in arge Erklärungsnot geraten

Austin. Lance Armstrong wettert über Twitter gegen seine Ankläger, doch die unter Dopingverdacht stehende Radsport-Legende könnte durch neue Anschuldigungen in arge Erklärungsnot geraten. Nach einem Bericht der "Gazzetta dello Sport" soll der siebenmalige Sieger der Tour de France dem italienischen Arzt Michele Ferrari - Branchenname "Dottore Epo" - im Jahr 2006 465 000 US-Dollar gezahlt haben. Wie die Sporttageszeitung schreibt, soll die Staatsanwaltschaft Padua im Rahmen von Dopingermittlungen herausgefunden haben, dass Armstrong und der von Italiens Radsport-Verband seit 2002 gesperrte Ferrari hinter den Kulissen weiter zusammenarbeiteten. Nach eigenen Angaben hatte Armstrong die Kooperation mit Ferrari bereits 2004 beendet, als der Mediziner in einem Dopingprozess verurteilt worden war.Bereits im vergangenen Jahr hatte der "Corriere della Serra" enthüllt, dass Armstrong nach seiner sportlichen Rückkehr 2009 Überweisungen auf das Konto einer Firma im Schweizer Neuchatel getätigt habe. Der "Corriere" berichtete, dass Ferrari diesem Unternehmen angehören soll, das mit Doping 2010 einen Umsatz von 15 Millionen Euro erwirtschaftet haben soll.

Einen Kommentar von Armstrong gibt es dazu nicht. Stattdessen schießt sich der Texaner auf die US-Anti-Doping-Agentur (Usada) ein, die ihn wegen Dopings von 1996 bis 2010 angeklagt hat. "Wir haben euch jetzt drei Briefe geschickt und jede relevante Information angefordert. Bis jetzt haben wir keine Antwort, nicht einmal eine Empfangsbestätigung. Es ist Zeit, nach den Regeln zu spielen", schimpfte Armstrong via Twitter.

Eine Mitteilung des US-Radsportverbandes dürfte Armstrong ebenfalls nicht gefallen haben. Dieser gab gestern seine Olympia-Nominierung bekannt und erwähnte, dass George Hincapie, Levi Leipheimer, Christian Vandevelde und David Zabriskie darum baten, nicht berücksichtigt zu werden. Das öffnet Spekulationen Tür und Tor, zumal das Quartett einst mit Armstrong im Team US Postal fuhr. Gründe für den überraschenden Verzicht wurden nicht bekannt. dapd

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