Unternehmen Wiederaufstieg gestartet

Kaiserslautern. Anfangs waren es nur kleine Indizien, auf der Autobahn nach Kaiserslautern. Dort, wo dieser Tage eigentlich die Deutschland-Fahne von den Autodächern flattert, tanzte hier und da auch der ein oder andere Wimpel des 1. FC Kaiserslautern im Wind. In der Stadt selbst wurde das Bild eindeutiger

Kaiserslautern. Anfangs waren es nur kleine Indizien, auf der Autobahn nach Kaiserslautern. Dort, wo dieser Tage eigentlich die Deutschland-Fahne von den Autodächern flattert, tanzte hier und da auch der ein oder andere Wimpel des 1. FC Kaiserslautern im Wind. In der Stadt selbst wurde das Bild eindeutiger. Erst noch vereinzelte Grüppchen, doch je näher das Fritz-Walter-Stadion rückte, desto dichter die Fan-Trauben, die den Betzenberg hinauf strebten.Es geht wieder los. Der Abstieg aus der Fußball-Bundesliga, diese Saison, die nur aus Tiefpunkten zu bestehen schien, nicht vergessen, aber immerhin vorbei. Gut 2500 Zuschauer waren zum Trainingsauftakt des FCK gekommen, 2500, die sehen wollten, wie ihr Verein in der kommenden Zweitliga-Saison alles besser machen will. Die Hoffnung auf einen Neubeginn klang auch beim Begrüßungsapplaus hörbar mit.

Nun wird sich an einem Auftakt-Training kaum ablesen lassen, was wirklich neu ist. Aber die Fans wollten ihr Team sehen, das nach zwei Jahren im Traditions-Bordeaux wieder im klassischen Rot spielt. Trainer Franco Foda selbstverständlich, dazu die Neuzugänge Enis Alushi, Albert Bunjaku, David Hohs und Kwame Nsor, der wegen der fehlenden Gastspiel-Erlaubnis seines Ex-Vereins FC Metz noch nicht mittrainieren konnte. Als einziger Neuer fehlte Mimoun Azouagh wegen einer fiebrigen Erkältung.

Es war schon zu sehen, dass der Kader noch immer sehr groß ist. 26 Spieler trainierten mit. Rechnet man die fehlenden Itay Shechter, Gil Vermouth, Konstantinos Fortounis, der mit der griechischen Nationalmannschaft bei der EM weilt, Azouagh und Nsor dazu, nicht nur groß, sondern zu groß. Das weiß auch Foda: "Wir müssen uns noch von einigen trennen. Ich werde mir die Spieler ansehen, die noch Vertrag haben, und mir ein Bild machen." Bisher hat neben den Spielern, deren Leihe ausgelaufen ist, nur Torhüter Kevin Trapp den Verein verlassen. Allerdings steht Mittelfeldspieler Oliver Kirch unmittelbar vor einem Wechsel zu Borussia Dortmund.

Weitere Verstärkungen werden dennoch kommen, auch wenn das Grundgerüst steht. "Wir haben einige gute Transfers getätigt. Großen Bedarf sehe ich nicht. Es gibt aber schon im offensiven und defensiven Bereich etwas zu tun. Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, um wieder aufzusteigen. Kaiserslautern gehört in die 1. Liga", sagte Foda. Nach gut 90 Minuten war die erste Einheit beendet. Keine Einheit, die große Rückschlüsse bot. Aber irgendwie ein Neubeginn.

Mit einer Kranzniederlegung haben gestern der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck und Kaiserslauterns Oberbürgermeister Klaus Weichel den vor zehn Jahren am 17. Juni 2002 verstorbenen Lauterer Fußball-Idol Fritz Walter geehrt.