Sololauf als i-Tüpfelchen

London. Es war das spektakuläre Ende eines denkwürdigen Spieltages in der englischen Premier League: An der Eckfahne bekam Theo Walcott den Ball, zog in den Strafraum, umspielte vier Gegner, strauchelte, fiel auf die Knie, rutschte Richtung Tor, sprang wieder auf und lupfte den Ball über den verdutzten Torhüter Tim Krul

London. Es war das spektakuläre Ende eines denkwürdigen Spieltages in der englischen Premier League: An der Eckfahne bekam Theo Walcott den Ball, zog in den Strafraum, umspielte vier Gegner, strauchelte, fiel auf die Knie, rutschte Richtung Tor, sprang wieder auf und lupfte den Ball über den verdutzten Torhüter Tim Krul. Mit dem Sololauf der Extraklasse und drei Toren sorgte der Stürmer des FC Arsenal am Samstag beim 7:3 gegen Newcastle United für Höhepunkte am Fließband und den Abschluss eines der torreichsten Tage in der Geschichte der Liga. Selbst ein so seltenes Kopfballtor des deutschen Fußball-Nationalspielers Lukas Podolski war, wenn überhaupt, eine Randnotiz.

"Glorreiche Angriffe, alberne Verteidigung: Das war das Spiel, das die verrückte Attraktivität dieser Saison zusammenfasst", schrieb die englische Zeitung "The Guardian". Zur Halbzeit hatte es 1:1 gestanden, nach der Pause überschlugen sich die Ereignisse. Podolskis Tor zum 3:2 für Arsenal hatte Demba Ba mit seinem zweiten Treffer noch egalisiert (70. Minute). In den Schlussminuten trafen die Gastgeber dann bei fast jedem Angriff - mit Walcotts Sololauf in der Nachspielzeit als i-Tüpfelchen. Doch Spekulationen über seinen Abschied trüben die Freude. Der Vertrag des 23-Jährigen läuft aus, zahlreiche Topclubs wollen ihn. "Das kann ich ausschließen", sagte Trainer Arsene Wenger über das Gerücht, dass der Stürmer Arsenal noch in diesem Winter verlässt: "Ich will mit ihm verlängern. Er gehört hierher."

Dzeko trifft doppelt

Mit zwei Treffern innerhalb der ersten fünf Minuten legte Edin Dzeko den Grundstein zum 4:3 des Titelverteidigers Manchester City bei Norwich City. Mit 42 Punkten hielt der Meister zumindest den Anschluss an den Stadtrivalen United. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung des Rekordmeisters nach dem letzten Spiel des Jahres. Dieses war im Vergleich zu den der Konkurrenten fast schon langweilig - "nur" 2:0 gewann die Mannschaft von Alex Ferguson gegen West Bromwich Albion. Dafür zeigte sich der streitbare Trainer von Manchester United wieder mal als Freund offener Worte. Nach Kritik von Newcastles Manager Alan Pardew an Fergusons Schiedsrichterschelte beim 4:3 gegen Newcastle am Spieltag zuvor platzte dem Schotten der Kragen. "Das Problem ist, dass ich und Manchester United so viel Aufmerksamkeit bekommen. Ich bin Teammanager des berühmtesten Clubs der Welt. Ich bin nicht wie Newcastle - ein kleiner Club aus dem Nordosten." Brisant: Fergusons Ausdruck für klein ("wee") steht im Englischen umgangssprachlich auch für "das kleine Geschäft".

Seine kleinen Scharmützel kann sich Ferguson, der an diesem Montag seinen 71. Geburtstag feiert, mit Blick auf die Tabelle aber locker leisten. "Wir sind schon halb da", sagte er über die Titelchancen von Manchester United.

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