"Smöres" Auftritt macht Mut für die WM

Växjö. Die Auszeichnung als bester Spieler bekam zwar Torhüter Silvio Heinevetter, doch nicht minder wertvoll war der Auftritt seines Berliner Club-Kollegen Sven-Sören Christophersen

Växjö. Die Auszeichnung als bester Spieler bekam zwar Torhüter Silvio Heinevetter, doch nicht minder wertvoll war der Auftritt seines Berliner Club-Kollegen Sven-Sören Christophersen. Nach fast sechs Wochen ohne Spielpraxis feierte der Rückraumspieler am Donnerstagabend in Växjö seine Rückkehr auf dem Handball-Parkett, was ebenso ermutigend war wie der 26:20-Sieg gegen den Olympia-Zweiten Schweden. "Das Teamergebnis hat gestimmt, ich hatte zwei Torerfolge, in der Abwehr konnte ich mich gut einbringen. Insofern bin ich mit dem Einstieg sehr zufrieden und hoffe, dass ich darauf aufbauen kann", sagte der Rechtshänder.Ende November hatte sich Christophersen das Außenband im rechten Knie gerissen. Trotz der folgenden Zwangspause hielt Bundestrainer Martin Heuberger an seiner Nominierung für die WM vom 11. bis 27. Januar in Spanien fest. "Martin hat auch mit unserem Arzt gesprochen, der prognostiziert hatte, dass ich in der letzten Dezemberwoche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen könne. Und so war es letztlich auch. Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl kann das gut klappen", berichtete der Berliner.

Beim zweiten Test an diesem Samstag (15.45 Uhr) in Hamburg erneut gegen Schweden und dann bei der WM-Generalprobe am 9. Januar (20.15 Uhr) in Stuttgart gegen Rumänien will "Smöre" weitere Fortschritte präsentieren. "Ich muss natürlich mit den Begleiterscheinungen leben: Die Schulter zwickt ein bisschen, wenn die Wurfbelastung wiederkommt. Nach einer längeren Pause muss man sich auch daran wieder gewöhnen, aber das Knie hält. Und ich bin zuversichtlich, dass wir die kurze Zeit bis zur Weltmeisterschaft gut nutzen können", erklärte Christophersen.

Nach dem Rücktritt von Pascal Hens vor Jahresfrist und dem Ausfall von Lars Kaufmann wegen einer Knieoperation hatte sich Heuberger früh auf den 27-Jährigen als Nummer eins im linken Rückraum festgelegt. "Wir sind guten Mutes, dass ,Smöre' fit für die Nationalmannschaft ist", hatte der Bundestrainer schon im Dezember erklärt. Dabei lobte er die Kooperation mit Christophersens Verein, den Füchsen Berlin. "Die Zusammenarbeit gefällt mir sehr gut. Da merkt man, dass den Füchsen die Nationalmannschaft wichtig ist."

Mit seinen nun 81 Länderspielen gehört Christophersen, Junioren-Europameister von 2004, inzwischen zu den erfahrenen Spielern in der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Beim Trip nach Schweden teilte er sich das Zimmer mit Neuling Kevin Schmidt. Der Wetzlarer Linksaußen feierte in Växjö seine Premiere in der Nationalmannschaft mit drei Siebenmeter-Treffern. "Er bringt frischen Wind rein. Er hat unheimlich schnelle Beine und einen trickreichen Wurf", lobte Christophersen und fügte an: "Ich fand es gut, dass er am Siebenmeterpunkt stand. Er wirkte da sehr sicher." Auch Kapitän Oliver Roggisch hatte keinen Grund zur Klage. "20 Gegentore - da bin ich als Abwehrchef sehr zufrieden", sagte Roggisch: "Und wie sich jeder präsentiert hat - gerade die jungen Spieler haben gestochen. Jeder hat sein Teil beigetragen. Ich bin stolz." dpa/sid

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