Rosberg und der letzte KlickSutil oder Hülkenberg? Immer noch keine Entscheidung

Abu Dhabi. Nico Rosberg hat allen Verlockungen der Konkurrenz widerstanden und bleibt der "deutschen Nationalmannschaft" in der Formel 1 treu. Der 26-Jährige verlängerte seinen bis 2012 laufenden Vertrag gleich um mehrere Jahre und will im Silberpfeil den Kampf um den Weltmeisterschafts-Titel aufnehmen

Abu Dhabi. Nico Rosberg hat allen Verlockungen der Konkurrenz widerstanden und bleibt der "deutschen Nationalmannschaft" in der Formel 1 treu. Der 26-Jährige verlängerte seinen bis 2012 laufenden Vertrag gleich um mehrere Jahre und will im Silberpfeil den Kampf um den Weltmeisterschafts-Titel aufnehmen. "Ab jetzt gibt's nur noch Voll-Attacke", erklärte Rosberg in Abu Dhabi: "Das ist ein Super-Projekt hier." Ausschlaggebend für seine Entscheidung seien "die hammermäßigen Neuzugänge" in der Technik-Crew im Sommer gewesen: "Das hat den letzten Klick gegeben."Die Vertragsverlängerung kam für manche Beobachter überraschend, weil sich in den vergangenen Wochen hartnäckige Gerüchte gehalten hatten, Rosberg stünde vor einem Wechsel zu Ferrari. Sogar von einem Besuch in Maranello war die Rede. "Das war total aus der Luft gegriffen. Zu diesem Zeitpunkt war der Vertrag längst gemacht", sagte Rosberg gestern. Dass bei Ferrari 2013 wohl ein Platz frei wird, habe in seinen Überlegungen keine Rolle gespielt. "Für mich ist der Silberpfeil ein ähnliches Level", erklärte er: "Wenn ich als deutscher Fahrer in einem Silberpfeil gewinnen würde, hätte das einen ähnlichen Wert, wie ein Sieg im Ferrari - wenn nicht gar einen größeren. Das wäre einer der Höhepunkte in meinem bisherigen Leben."

Natürlich habe er sich grundsätzlich Wechsel-Gedanken gemacht, "aber nachdem ich im Sommer gesehen habe, dass Mercedes Vollgas gibt, um die absolute Nummer eins zu werden, war es keine schwere Entscheidung. Es war in meiner Situation die absolut beste Entscheidung. Und ich bin froh, dass das Thema vom Tisch ist".

Für wie lange Rosberg sich letztlich an Mercedes band, gaben die Beteiligten nicht bekannt. Offiziell wurde von einer Vereinbarung über die Saison 2013 hinaus gesprochen. Klar ist dagegen die Vorgabe: Bis Ende der Vereinbarung will und soll der nach 106 Rennen noch sieglose Wahl-Monegasse endlich Erfolge einfahren und möglichst um den Titel kämpfen. "Er hatte noch nie ein Auto, mit dem er hätte gewinnen können", meinte Mercedes-Sportchef Norbert Haug: "Gib ihm ein siegfähiges Auto, und er kann gewinnen." Für Haug ist Rosberg "einer der schnellsten, talentiertesten und konstantesten Fahrer im Feld, und seine Professionalität ist unübertroffen".

Immerhin holte der Sohn des früheren Weltmeisters Keke Rosberg in bisher zwei gemeinsamen Jahren mehr Punkte als Michael Schumacher, aktuell liegt er knapp mit 75:70 Zählern in Führung. Der Rekord-Weltmeister hält die Vertragsverlängerung seines Kollegen für "eine absolut vernünftige und gute Entscheidung. Ehrlich gesagt habe ich auch nichts anderes erwartet". sid

Abu Dhabi. Die offizielle Entscheidung im deutschen Zweikampf um einen Stammplatz im Formel-1-Team Force India ist vertagt worden. "Wir wissen noch nicht Bescheid. Die neueste Ansage lautet: zwischen den Rennen", sagte Ersatzpilot Nico Hülkenberg gestern. Demnach müsste die Entscheidung nach dem Rennen in Abu Dhabi an diesem Sonntag und vor dem Saisonfinale am 27. November in Brasilien fallen.

Mehrere Quellen behaupten, sie sei längst für Hülkenberg und gegen den bisherigen Stammpiloten Adrian Sutil gefallen. Sutil steht angeblich in Verhandlungen mit Williams, das aber auch eine Rückkehr von Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen in Erwägung zieht. Force-India-Chef Vijay Mallya hatte vor zwei Wochen eine Entscheidung "bis Abu Dhabi" angekündigt. Stammpilot Paul di Resta ist offenbar gesetzt. sid

"Gib ihm ein siegfähiges Auto, und

er kann gewinnen."

Norbert Haug, Sportchef von Mercedes

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