Rallye Dakar startet: Peugeot will Siegesserie von deutschem Rennstall beenden

Buenos Aires · Peugeot ist wieder dabei – und will nach 25 Jahren ohne Erfolg endlich wieder mal die Rallye Dakar gewinnen. Den Sieg beim legendärsten aller Rallye-Abenteuer feierten in den vergangenen drei Jahren die Minis vom deutschen X-Raid-Rennstall.

Für die Rückkehr auf den Thron bietet Peugeot die Stars der Szene auf. Elf Mal gewann Stéphane Peterhansel die Rallye Dakar - sechs Mal davon mit dem Motorrad. Fünf Siege holte Cyril Despres mit dem Zweirad. Diesmal fährt der Franzose im Auto. Mit dem gewann der zweimalige Weltmeister Carlos Sainz aus Spanien das legendärste aller Rallye-Abenteuer ein Mal. Mit diesem Trio kehrt Peugeot zum Rallye-Sport zurück. Der französische Autobauer, 2005 ausgestiegen, will die Siegesserie der Minis des X-raid-Teams aus dem hessischen Trebur beenden. Zuletzt fuhr Ari Vatanen 1990 einen Sieg für Peugeot ein - damals bei der Rallye Paris-Dakar.

"Das größte Problem, das wir haben, ist die Tatsache, dass wir wissen, dass wir schnell sind. Wir wissen aber nicht, wie schnell wir im Vergleich zu den anderen sind", sagt Peterhansel. Der Rekordsieger aus Frankreich gewann 2013 im Mini die Rallye Dakar . Er hatte sich im Vorjahr einer umstrittenen Stallregie gebeugt und seinem spanischen Mini-Kollegen Nani Roma den Sieg überlassen. Es folgte die Trennung vom X-raid-Team. An diesem Sonntag in Buenos Aires bei der 37. Auflage des Rennens startet er für Peugeot . Peterhansel hat Bedenken: "Mit einem neuen Auto ist es wahrscheinlicher, dass etwas schief geht." Zudem sind die Peugeots im Gegensatz zum Allrad-Mini heckangetrieben. 2000 gewann zuletzt ein zweirad-angetriebener Wagen.
Drei Länder und 9111 Kilometer

Um sich auf bis 17. Januar dauernde Abenteuer über 9111 Kilometer von Argentinien über Chile und Bolivien zurück nach Argentinien vorzubereiten, absolvierte Peugeot Testfahrten in Marokko. "Ich habe dort sicherlich schon 15 Mal in meiner Karriere getestet, aber so schnell bin ich dabei noch nie gefahren", sagt Peterhansel. Schnell und zuverlässig genug, um die Minis zu besiegen? 2012 und 2013 gewann Peterhansel im Mini, 2014 Roma . Im Vorjahr belegten Minis die Plätze eins bis drei. "Das Ergebnis war außergewöhnlich und eine sensationelle Leistung. Es zu wiederholen, wird schwer", sagt Teamchef Sven Quandt . Er blickt dabei zum Beispiel auf die Marathon-Etappe über 1000 Kilometer, erstmals seit 2005 für Autos und Lkws wieder im Programm. Die Fahrer sind dabei auf sich allein gestellt, Hilfe von Mechanikern gibt es nicht. Nur gegenseitige Hilfe unter Piloten und Beifahrern ist erlaubt. "Zudem dürfen sie nur die Ersatzreifen nutzen, die sie mitbringen - das sind höchstens drei", erklärt Quandt, der platte Reifen und heftigere Unfälle zu den großen Gefahren zählt: "Dazu kommt, dass die Teilnehmer fast die gesamte Zeit in Höhen über 3500 Meter unterwegs sind."

Das X-raid-Team baute spezielle Maßnahmen in seine Vorbereitung ein. Vom gemeinsamen Kochen bis zu gemeinsamen Bergtouren - das Gemeinschaftsgefühl sollte gestärkt werden. Bei der Marathon-Etappe müssen Reparaturen selbst gemacht werden. "Wenn während der Prüfung etwas passiert, stehen die Piloten unter starkem Druck und Stress. Wenn sie vorher geübt haben, wie man Teile wechselt, gehen sie mit mehr Ruhe an die Sache heran und sind damit auch schneller", erklärt X-raid-Ingenieur Joan Navarro. Neben Roma starten der Argentinier Orlando Terranova sowie der Pole Krzysztof Holowczyc für den Rennstall aus Trebur .

In den Kampf von Titelverteidiger Mini gegen Herausforderer Peugeot könnte sich Giniel de Villiers (Südafrika) mit seinem deutschen Co-Piloten Dirk von Zitzewitz im Toyota einmischen. "Das Ziel ist der Sieg", sagt de Villiers. Den will auch Robby Gordon (USA) im Hummer: "Ich komme nicht, um mich zu entspannen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort