Frauen stehen in der Formel 1 schon lange ihren Mann

Frauen gehören bereits seit Jahrzehnten zur Formel 1 und umschwärmen die "Helden" des Rennsport-Zirkus wie die Motten das Licht. Reduzierte sich die Rolle der Schönen mit meist prallen Rundungen anfangs auf die von Groupies, Boxenludern oder Nummern-Girls in der Startaufstellung, so hat sich das im Laufe der Zeit deutlich verändert.Heute "zieren" Powerfrauen die Königsklasse des Motorsports in anderen Rollen: Mechanikerinnen ziehen Reifen auf, Ingenieurinnen stimmen die Technik ab, Pressechefinnen organisieren die Medienarbeit, Managerinnen führen Rennställe.

Die Formel 1 ist längst weiblich geworden.

Als schnelle "Mutter Teresa" feierte die Italienerin Maria Teresa de Filippis 1958 im Maserati ihr F-1-Debüt beim Belgien-Grand-Prix. Ihre Landsfrauen Lella Lombardi und Giovanna Amati sowie die Britin Divina Galica und Desiré Wilson aus Südafrika eiferten ihr nach. Neben diesen Pionierinnen porträtiert der renommierte Motorsport-Journalist Elmar Brümmer im Buch "Schnell.Schön" Frauen ehemaliger und aktueller Piloten, die Front-Frauen der TV-Anstalten oder die erste Teamchefin Monisha Kaltenborn (Sauber-Team), wobei Fotograf Ferdi Kräling eindrucksvolle Bilder zu den Artikeln beisteuert. Natürlich fehlen auch Sabine Kehm, die keine Autos, sondern als Medienberaterin von Michael Schumacher die Öffentlichkeit "steuert", und Britta Roeske, die Vierfach-Champion Sebastian Vettel "lenkt und leitet", im Band nicht.

Das Buch hat keinen emanzipatorischen Auftrag. Aber jede Frauengeschichte aus der Formel 1 ist anders und besonders: mal schön, mal schnell, mal beides.

Elmar Brümmer/Ferdi Kräling: Schön.Schnell - Frauen in der Formel 1 , Delius-Klasing-Verlag, Bielefeld 2014, 160 Seiten, ISBN 978-3-7688-3748-4, 29,90 Euro.

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