„Prinz Charles“ soll Bayers nächster Krieger werden

Rom · Charles Aránguiz war der Wunschspieler von Bayer Leverkusen. Mit dem chilenischen Nationalspieler will sich die Werkself weiter als Bundesliga-Spitzenmannschaft etablieren.

Gegen Hoffenheim wurde "Prinz Charles " noch geschont, in Zukunft soll der erst vergangene Woche verpflichtete Hoffnungsträger Charles Aránguiz Bayer Leverkusen aber seinen Stempel aufdrücken. "Er steigert die Qualität unserer Mannschaft, mit ihm haben wir unseren Wunschspieler für diese Position im Mittelfeld bekommen", sagt Bayer-Sportchef Rudi Völler , der aber trotz aller Vorschusslorbeeren zugleich vor zu hohen Erwartungen an den chilenischen Nationalspieler warnt. "Er muss sich erst einmal bei uns akklimatisieren, dann werden wir aber viel Freude an ihm haben. Er hat vor allem auch in Chiles Nationalteam bewiesen, welch hervorragender Fußballer er ist. Der laufintensive, aggressive Spielstil dieser Mannschaft ähnelt dem unsrigen, Aránguiz hat sich dabei als strategisch versierter Taktgeber erwiesen", sagt Völler über den neuen Bayer-Star, der den zu Borussia Dortmund abgewanderten Gonzalo Castro ersetzen soll.

Aránguiz, der noch im Hotel wohnt und sich mit Hilfe eines Dolmetschers verständigen muss, hat selbst maßgeblich zu seinem Wechsel unter das Bayer-Kreuz beigetragen. "Der Wechsel war kompliziert, ich hatte nur den Wunsch, nach Leverkusen zu kommen, weil Bayer ein großes Team ist und der Klub einen seriösen Eindruck macht", berichtet der 26-Jährige, der sich unter anderem bei seinem Landsmann und ehemalige Bayer-Profi Arturo Vidal über Leverkusen erkundigt hatte. "Arturo hat mir nur das Beste über Bayer erzählt. Bayer ist ein großes Team und weltweit anerkannt. Von dort kommen große Spieler. Es ist wichtig, dass wir chilenischen Spieler in den großen Ligen Europas spielen", berichtet der zweifache Familienvater über seine Gespräche mit dem neuen Star von Bayern München, dem er gerne nacheifern möchte.

"Arturo ist ein aggressiver Spieler, der seine Spuren hinterlassen hat. Auch ich werde zum Krieger , wenn es darum geht, den Ball zu erobern", beschreibt sich der auch von einigen englischen und französischen Klubs umworbene Aránguiz und zieht einen Quervergleich zu seinem Vorbild, das überall "der kleine Krieger " genannt wird. "Die Bundesliga ist so stark wie die Premier League. Meine Art zu spielen, passt genau hier hin", sagt er.

Rund zwölf Millionen Euro überwies Bayer für Aránguiz nach Brasilien an International Porto Alegre. Der 40-malige Nationalspieler, der bei der Werkself einen Vertrag bis 2020 unterschrieb, hatte zuletzt bei der Copa América im eigenen Land auf sich aufmerksam gemacht, als er maßgeblich am Titelgewinn für Chile beteiligt war. "Das war ein historischer Moment", erinnert sich der neue chilenische Nationalheld, der seine Karriere nicht zuletzt seiner Mutter Mariana zu verdanken hat: "Meine Mutter ist Fußball-Trainerin in Chile, sie hat mir alles mitgegeben."

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