Offenbar Messfehler bei den Blutwerten von Claudia Pechstein

Berlin. Der Eislauf-Weltverband ISU hat nach Informationen der "Sport Bild" bei der Protokollierung von Messwerten der für zwei Jahre gesperrten Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein (Foto: dpa) Fehler gemacht

Berlin. Der Eislauf-Weltverband ISU hat nach Informationen der "Sport Bild" bei der Protokollierung von Messwerten der für zwei Jahre gesperrten Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein (Foto: dpa) Fehler gemacht. So soll es bei der Entnahme von drei Tests im Februar 2000 in Milwaukee mehrere Differenzen bei Retikulozyten-Werten (Vorgänger der roten Blutkörperchen) zwischen dem Original-Messprotokoll des Labors, das die Proben durchführte, und den Ergebnissen, die in der ISU-Tabelle festgehalten wurden.

Pechstein war am 1. Juli wegen auffälliger Retikulozyten-Werte, aber ohne positiven Befund vom Weltverband für zwei Jahre gesperrt worden. Erhöhte Reti-Werte gelten als Indiz für Blutdoping. Die 37 Jahre alte Berlinerin behauptet allerdings, nie gedopt zu haben und will heute eine Pressekonferenz geben, die heute um 11 Uhr live im TV-Sender N24 übertragen wird. Die Eisschnellläuferin will "neue Daten und Fakten präsentieren, die zur Aufklärung des Sachverhalts beitragen können", kündigte Pechsteins Manager Ralf Grengel an. Die Berufungsverhandlung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS wird im Herbst erwartet.

Bei der Mehrkampf-WM in Milwaukee, die Pechstein gewann, ist laut "Sport Bild" nach der Probe vom 4. Februar 2000 ein Wert von 2,3 Prozent notiert, im Messprotokoll des Labors steht jedoch der Wert 2,5. Der erst im Zusammenhang mit der Pechstein-Affäre bekanntgewordene Grenzwert liegt bei 2,4. Auch bei den Tests vom 5. und 6. Februar gibt es demnach Abweichungen. Das Labor bestätigte jeweils 1,6, in der ISU-Tabelle stehen 1,7 und 1,75 Prozent. Angesichts der beträchtlichen Schwankungen zwischen 1,6 und 2,5 innerhalb weniger Stunden räumte der Doping-Experte Fritz Sörgel ein: "Messfehler am Gerät sind nicht auszuschließen". dpa

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