Sieg im Saarderby Mendler lässt die SVE ganz alt aussehen

HOMBURG · Der FC Homburg gewinnt das turbulente Saarderby in der Fußball-Regionalliga Südwest knapp mit 2:1.

 Markus Mendler (vorne) setzt sich in dieser Szene gegen den Elversberger Robin Fellhauer durch. Mendler wurde mit zwei Treffern zum Matchwinner im Saarderby.

Markus Mendler (vorne) setzt sich in dieser Szene gegen den Elversberger Robin Fellhauer durch. Mendler wurde mit zwei Treffern zum Matchwinner im Saarderby.

Foto: Andreas Schlichter

Der Stolz war Markus Mendler anzusehen, als der Mann des Spiels nach dem Abpfiff im Saarderby den Platz verließ. Gerade hatte der Mittelfeldspieler mit den Teamkollegen und den Fans den 2:1 (1:1)-Sieg seines FCH gegen die SV Elversberg gefeiert. Mit seinem Doppelpack war Mendler am Samstag dafür hauptverantwortlich – und dennoch gab er, wie es seine Art ist, das Lob sofort weiter.

„Das war nicht nur ich. Wir haben es als Mannschaft geschafft, die spielerische Qualität von Elversberg im Zaum zu halten. Wir haben ihnen den Schneid abgekauft“, lobte Mendler. Seine Saisontore zehn und elf waren vor 2276 Zuschauern im Waldstadion das Sahnehäubchen auf eine starke Homburger Leistung. Einen Spieler hob Mendler besonders hervor. Marco Hingerl stand sinnbildlich für den immensen grün-weißen Einsatz im Derby. Der zentrale Mittelfeldspieler warf sich in jeden Zweikampf, eroberte etliche Bälle und setzte immer wieder Offensivakzente. „Für mich war er der beste Mann auf dem Platz. Was er an Zweikämpfen vor der Abwehr abgeräumt hat – da kann ich nur den Hut vor ziehen“, sagte Mendler.

Mit diesen Tugenden gelang es dem FCH über weite Strecken, die spielerische Stärke der besten Offensive der Liga erfolgreich zu unterbinden. „Wir haben aus dem Spiel heraus fast nix zugelassen. Wie wir es heute verteidigt haben, war echt stark“, befand Jubilar Tim Stegerer, der sein 250. Pflichtspiel für den FCH absolvierte: „Besser kann es gar nicht laufen. 2:1 gewonnen, Derbysieg, alles wunderbar.“

Tatsächlich kam die SVE nur selten so richtig gefährlich zum Abschluss. Die dickste Chance hatte Luca Schnellbacher, der nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Israel Suero am Reflex von FCH-Torwart Krystian Wozniak scheiterte (17. Minute). Kurz darauf war Mendler erstmals zur Stelle: Nach Flanke von Stegerer legte Patrick Dulleck den Ball per Kopf ab Richtung kurzer Pfosten, wo Mendler aus kurzer Distanz zum 1:0 eindrückte (22.) – und das per Kopf, für den 28-Jährigen eine absolute Seltenheit: „Der Kopfball war ja nicht mehr so schwer“, sagte Mendler zu seiner Rarität.

Selten blieben danach auch gefährliche Szenen vor dem eigenen Tor – und dennoch kam Elversberg vor der Pause zum 1:1 durch Luca Schnellbacher (38.). Kurz nach der Pause schien die Partie komplett zu kippen. Wozniak sah für eine Notbremse an Valdrin Mustafa die Rote Karte (51.) – für ihn kam David Salfeld in die Partie, der lange Jahre die Nummer eins war und zuletzt von Wozniak verdrängt wurde. Wozniak wird nun gesperrt, und Salfeld hat die Chance, sich seinen Stammplatz wieder zurückzuerobern.

„Ich bin sehr stolz auf die Jungs, weil sie heute gegen die beste Mannschaft der Liga gewonnen haben“, freute sich FCH-Trainer Timo Wenzel über den neunten Saisonsieg, durch den der FCH als Sechster mit 31 Punkten im Dunstkreis zur Spitze bleibt. Elversberg liegt nur noch vier Punkte voraus. Bis zu Tabellenführer Mainz II sind es zwar noch neun Zähler, aber „wir sind wieder in Lauerstellung“, wie Stegerer betonte. Umso mehr, wenn die Grün-Weißen auch in den nächsten Spielen wieder so überzeugen. Am kommenden Sonntag um 14 Uhr wartet gegen Kickers Offenbach direkt das nächste Topspiel vor Heimkulisse. „Wenn wir nächste Woche keine Punkte holen, hat der Sieg heute wenig gebracht“, möchte Matchwinner Mendler den jüngsten Aufschwung – drei Siege aus fünf ungeschlagenen Partien – weiter fortsetzen.

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