Startschuss zur Hallen-EM in Glasgow Deutsche wollen Rückenwind nutzen

Glasgow · Leichtathleten hoffen bei Hallen-EM in Glasgow wie im Sommer auf viele Medaillen.

 Kugelstoßer David Storl ist ein heißer Medaillenkandidat.

Kugelstoßer David Storl ist ein heißer Medaillenkandidat.

Foto: dpa/Jan Woitas

Routinier David Storl und Senkrechtstarterin Konstanze Klosterhalfen gleich zum Auftakt mit Medaillenchancen – dazu noch einige Trümpfe in der Hinterhand: Die deutschen Leichtathleten gehen mit einer Reihe aussichtsreicher Kandidaten in die an diesem Freitag beginnende Hallen-EM in Glasgow (1. bis 3. März). Der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister Storl und die deutsche 3000-Meter-Rekordlerin Klosterhalfen sind dabei derzeit genauso Europas Nummer eins wie Weitsprung-Europameisterin Malaika Mihambo, Dreispringerin Kristin Gierisch und Kugel-Ass Christina Schwanitz. Hürdensprinterin Cindy Roleder geht als Titelverteidigerin an den Start. Für alle gilt: In Schottland können die guten Vorleistungen nun in Medaillen umgemünzt werden.

„Natürlich gehe ich da nicht hin, nur um mitzumachen“, sagte Klosterhalfen, die wie Storl am Freitagabend um Gold kämpft. Die deutsche Mittelstreckenhoffnung zeigte nach ihrem Wechsel in die USA in dieser Saison Topleistungen: deutscher Rekord über 3000 Meter, zuvor bereits deutsche Bestleistung über die Meile. Ob ihre dabei gelaufene 1500-Meter-Durchgangszeit ebenfalls als deutscher Rekord anerkannt wird, wird überprüft. 2017 wurde die gerade 22 Jahre alte Leverkusenerin in Belgrad EM-Zweite über 1500 Meter.

Eine Medaille gewann in der serbischen Hauptstadt auch Storl. Damals war es Bronze. „Das Potenzial, das wir uns aufgebaut haben, ist groß“, sagte der Leipziger. Spannend wird die Frage sein, wie die Konkurrenz in Form sein wird. Titelverteidiger Konrad Bukowiecki lieferte zwar bisher noch nicht die großen Weiten ab, mit dem polnischen Drehstoßer muss aber immer gerechnet werden.

Genauso wie mit Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), die ihrem Freiluft-Titel in Berlin EM-Gold in der Halle folgen lassen könnte. Die 25-Jährige arbeitete viel an ihrer Schnelligkeit, lieferte Wettkämpfe auf hohem Niveau ab und steigerte ihre Bestmarke auf 6,99 Meter – wie im Freien fehlt ihr nur ein Zentimeter zu den „magischen“ sieben Metern. Auch Christina Schwanitz (LV Erzgebirge) überzeugte bisher. Die Ex-Weltmeisterin dominierte die Saison, gewann ungefährdet die World Indoor Tour des Weltverbandes IAAF. Mit 19,54 Meter ist sie sogar weltweit die Nummer eins.

Als Titelverteidiger gehen Dreispringerin Kristin Gierisch (Chemnitz) und Hürdensprinterin Cindy Roleder (Halle) an den Start. Nach EM-Silber in Berlin stellte Gierisch dabei ihren Bewegungsablauf komplett auf den Kopf und springt jetzt „links, links, rechts“ statt „rechts, rechts, links.“ Mit Erfolg: Sie schraubte Mitte Februar den deutschen Hallenrekord auf 14,59 Meter.

Nach der kurzfristigen Absage der deutschen Meisterin Pamela Dutkiewicz (Leistenprobleme) reist sie mit der besten Vorleistung an. Neben Dutkiewicz fehlen weitere Top-Athleten. Zehnkampf-Europameister Arthur Abele laboriert an einer Fußverletzung, auch Ex-Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe und Sprint-Star Gina Lückenkemper haben ihre Hallensaison bereits beendet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort