Leichtathletik Mihambo springt ganz nah heran an die magische Marke

Berlin · Die Weitspringerin gehört nach ihrer Top-Leistung in Berlin zu den Goldkandidaten für die Hallen-EM. Auch Grauvogel und Müller im Aufwärtstrend.

 Weitspringerin Malaika Mihambo war die gefeierte Athletin beim Hallen-Istaf in Berlin.

Weitspringerin Malaika Mihambo war die gefeierte Athletin beim Hallen-Istaf in Berlin.

Foto: dpa/Soeren Stache

Ihre tolle Flugshow beim Hallen-Istaf in Berlin genoss Malaika Mihambo sichtlich, doch die Weitsprung-Europameisterin nahm bereits ihr nächstes Ziel in Angriff: „Ich bin wirklich in guter Form und will meine persönliche Bestweite wieder angreifen.“

Diese steht nach ihrem eindrucksvollen Sieg vor 12 100 begeisterten Zuschauern bei 6,99 Metern – mit Hallen-Weltrekordlerin Heike Drechsler (7,37) und Helga Radtke (7,09) sprangen nur zwei deutsche Athletinnen unter dem Hallendach jemals weiter. Dass ihr nun wie im Freien auch in der Halle ein Zentimeter zur magischen Sieben-Meter-Marke fehlt, „stört mich nicht“, sagte Mihambo: „Ich bin glücklich mit der Weltjahresbestweite.“ Bei der Hallen-EM in Glasgow (1. bis 3. März) geht der Titel nur über sie.

Heiße Medaillenanwärterinnen für Glasgow sind auch Pamela Dutkiewicz und Cindy Roleder. Dutkiewicz raste in der Mercedes-Benz-Arena über die 60 Meter Hürden allen davon und siegte in Weltjahresbestzeit (7,89 Sekunden), Rivalin Roleder (7,91) überzeugte ebenfalls mit Rang zwei. „Ich war wegen meiner Zeit nicht überrascht. Letzte Woche war ich nur zwei Hundertstel langsamer. Ich wusste, dass ich es erneut schaffe, und ich bin sehr glücklich“, sagte Dutkiewicz. Mehrkämpferin Louisa Grauvogel (22) aus Ottweiler, gerade erst von der LG Saar 70 zu Bayer Leverkusen gewechselt, kam in der persönlichen Bestzeit von 8,12 Sekunden auf Rang fünf und blieb nur minimal über der EM-Norm (8,10).

Saar-Kollegin Laura Müller vom LC Rehlingen ist derweil in Frankfurt-Kalbach überlegen südddeutsche Meisterin über 400 Meter geworden. Die Norm für die Hallen-EM (53,00) hat die 23-Jährige in ihrem ersten 400-Meter-Start in dieser Hallensaison aber noch klar verpasst. Nach 53,94 Sekunden im Vorlauf kam sie im Finale am Sonntag auf 53,52 Sekunden. Der nächste Start über 400 Meter ist bei den deutschen Hallen-Meisterschaften in zwei Wochen in Leipzig geplant.

Mit dem Wochenende nicht ganz zufrieden war Gina Lückenkemper. Deutschlands schnellste Frau ließ in Berlin mit Platz drei über 60 Meter ein paar Wünsche offen. „Ich habe mir ein bisschen mehr versprochen, doch ich hatte zu viele technische Fehler drin“, sagte Deutschlands neue Vorzeige-Athletin und zog direkt Konsequenzen: „Ich werde in diesem Winter keine weiteren Hallen-Meetings bestreiten.“ Sie verzichtet damit auch auf die EM. Der Vereinswechsel von Bayer Leverkusen zum SSC Berlin hat der 22-Jährigen zu viel Kraft geraubt. Für das große Ziel in diesem Jahr, die Freiluft-WM Ende September in Doha/Katar, will sich die EM-Zweite nun in Ruhe vorbereiten.

Sorgen bereitet auch Mateusz Przybylko. „Ich habe Schmerzen im Sprungfuß und befürchte, dass es was Schlimmeres ist“, erklärte der Hochsprung-Europameister, nachdem er bei seinem Saisondebüt beim Meeting in Karlsruhe nicht über 2,22 Meter und Rang sechs hinausgekommen war. Stabhochspringer Raphael Holzdeppe vom LAZ Zweibrücken verzichtete angeschlagen auf einen Start am Wochenende.

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