Korrektur-Versuche

Düsseldorf · Im Transferfenster II der Saison 2014/2015 werden die Investitionen erfahrungsgemäß nicht so üppig ausfallen wie im Sommer, als 280 Millionen Euro ausgegeben wurden. Aber: Es kann korrigiert werden.

Bis Silvester werden noch zahlreiche Gerüchte kursieren, der 1. Januar 2015 ist dann der Stichtag für Konkretes im deutschen Fußball. In der dann beginnenden vierwöchigen Transferperiode II können Manager und Trainer korrigieren, wo es nötig ist - etwa bei den heftig gefährdeten Ex-Meistern aus Hamburg, Stuttgart, Bremen oder Dortmund.

Die strauchelnde Borussia hat schon agiert und aus Salzburg für zwölf Millionen Euro Kevin Kampl geholt - kein Winterschlussverkaufs-Schnäppchen, aber ein Hoffnungsträger, der "vom ersten Tag an alles geben will". Er könne "nicht weniger als 100 Prozent", sagt der in Solingen geborene Offensiv-Slowene. Auch der notorisch heimschwache VfB Stuttgart will - oder muss - nachlegen. Trainer Huub Stevens möchte den Kader um einen erfahrenen Innenverteidiger, einen Links-Defensiven, einen Sechser und einen Stürmer verstärken.

Der Tabellenletzte SC Freiburg hat angesichts der nur 17 bislang erzielten Treffer als Leihgabe von Werder Bremen Angreifer Nils Petersen und von Cardiff City für rund 1,5 Millionen Euro den norwegischen Offensiv-Außen Mats Möller Daehli geholt. Außer von Petersen trennte sich Bremen noch von Eljero Elia (an den FC Southampton verliehen), holte aber als Leihgabe von Bayer Leverkusen den 18 Jahre alten Uwe-Seeler-Enkel Levin Öztunali.

Die Angreifer-Flaute beim HSV, mit neun Treffern Letzter dieser Rubrik, führt dazu, dass Sportchef Peter Knäbel einen Neuen transferieren will, "der mehr individuelle Torgefahr verspricht", wie Knäbel sagte. Als Winterzugang wird der Belgier Paul-José Mpoku von Standard Lüttich gehandelt.

Es darf gemutmaßt werden, dass sich bei den Vereinen, die im Sog nach unten sind, noch etliches tun wird bis zum Ende der Wechselfrist, die diesmal wegen des Samstag-Stichtags 31. Januar bis zum folgenden Werktag (2. Februar 2015) verlängert wird. Bei den Top-Vertretern wie den Bayern oder Wolfsburg ist wenig zu erwarten, wenngleich der VfL Mittelfeldmann Xizhe Zhang mit einem Vertrag über zweieinhalb Jahre ausgestattet hat. "Wir trauen ihm zu, dass er den Sprung von China in die Bundesliga schaffen kann", erklärte Manager Klaus Allofs .

Bei Pep Guardiolas Star-Truppe, die so souverän durchmarschiert, werden allenfalls Abgänge gehandelt, Xherdan Shaqiri etwa oder Mitchell Weiser und Pierre-Emile Höjbjerg. Beim Tabellendritten Leverkusen soll sich gar nichts tun.

Im vergangenen Winter übten sich die Bundesligisten in Bescheidenheit und verpflichteten 33 neue Spieler, 40 Profis verließen ihre Vereine. Seinerzeit betrugen die Ausgaben knapp 40 Millionen Euro . Dem standen Einnahmen von etwa 13,5 Millionen Euro aus Verkäufen gegenüber.

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Am RandeDer FC Barcelona darf im nächsten Jahr keine neuen Spieler verpflichten. Der Internationale Sportgerichtshof Cas in Lausanne wies die Berufung der Katalanen gegen ein im April gefälltes Urteil der Fifa zurück. Der spanische Erstligist war wegen der unzulässigen Verpflichtung minderjähriger Spieler mit einem Transferverbot belegt worden. Das Transferverbot gilt ab Januar bis Januar 2016. Verträge erneuern und ausgeliehene Spieler zurückholen kann der Club aber. Momentan laufen fünf Barça-Spieler für andere Vereine auf. dpa

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