Nordische Kombination Das Feuer in Frenzel brennt

Kuusamo · Der Kombinierer will bis 2022 große Erfolge feiern. Die neue Saison beginnt.

 Der erfolgreiche Kombinierer Eric Frenzel durfte bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang die Fahne tragen.

Der erfolgreiche Kombinierer Eric Frenzel durfte bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang die Fahne tragen.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Nach der vielleicht härtesten Saison seiner Karriere stellte Eric Frenzel alles auf den Prüfstand, doch schnell stand für den König der nordischen Kombination fest: Mit den zwei olympischen Goldmedaillen von Pyeongchang soll seine Herrschaft noch lange nicht beendet sein. „Ich habe mit meinem Heimtrainer und meinem Bundestrainer vieles analysiert. Das war so motivierend, dass ich gesagt habe: Jawohl, ich probiere es noch mal für vier Jahre“, sagt Frenzel vor dem Weltcup-Start an diesem Wochenende im finnischen Kuusamo.

Bis zu den Olympischen Spielen 2022 in Peking will der kleine Sachse mit dem großen Kämpferherzen seine Erfolgsgeschichte also fortschreiben. Und diese ist schon jetzt einzigartig: drei Olympiasiege, fünf WM-Titel, fünf Gesamtweltcup-Siege, 43 gewonnene Weltcup-Rennen – in der Kombination ist der 29-Jährige der erfolgreichste Ski-Zweikämpfer der Geschichte.

Wer nun vermutet, dass nach so vielen Erfolgen und nunmehr zwölf Jahren im Weltcup die Motivation für die so fordernde Doppelsportart zunehmend schwer fallen dürfte, der kennt Frenzel nicht. „Solange es Dinge gibt, die man verbessern, und Ziele, die man verfolgen kann, hat man immer eine Motivation“, sagt er: „Es wird nie den Tag geben, an dem ich sage, dass es keine Stellschraube gibt, an der ich drehen kann.“ Kurzum: „Ich freue mich auf die neue Saison.“

Im Fokus wird dabei für den passionierten Familienmenschen und dreifachen Vater das Dauerbrenner-Duell mit seinem teaminternen Kumpel und Rivalen Johannes Rydzek stehen. Beide holten in Pyeongchang jeweils zwei Goldmedaillen, ein Jahr zuvor gewann Rydzek den WM-Zweikampf mit 4:2 Titeln gegen Frenzel, der sich dafür mit seinem historischen fünften Erfolg im Gesamtweltcup revanchierte. Auch Fabian Rießle und Vinzenz Geiger wollen an der Spitze mitmischen.

Dass Frenzels Siegesserie im Weltcup im vergangenen, lange Zeit durchwachsenen Winter riss und ihn der Japaner Akito Watabe beerbte, war angesichts der Erfolge von Pyeongchang fast schon nebensächlich. Und auch in der Saison 2018/2019 gibt sich der Wahl-Oberpfälzer im Kampf um die große Kristallkugel eher zurückhaltend. „Der Gesamtweltcup steht für mich nicht tendenziell im Vordergrund, da das einfach schwer planbar ist“, sagt Frenzel: „Mir geht es um gewisse Highlights, die Weltcups zu Hause, ganz speziell die WM in Seefeld, die natürlich oben drüber steht. Dementsprechend ist es auch mein großes Ziel, da erfolgreich zu sein.“

Bei den Welttitelkämpfen in Tirol (19. Februar bis 3. März) und vor allem bei der Heim-Weltmeisterschaft 2021 in Oberstdorf sollen Frenzels vielleicht beeindruckendste Serien halten: Bei seinen fünf WM-Auftritten seit 2009 holte er stets mindestens eine Medaille, zuletzt bei vier Weltmeisterschaften in Folge Gold. Nein, die Ära von König Eric – sie ist noch lange nicht beendet. Frenzel ist heiß auf neue Erfolge.

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