HG Saarlouis wirft Zweitligisten raus

Saarlouis. Drei. Zwei. Eins. Aus! Nach dem Abpfiff war der Jubel in der Saarlouiser Stadtgartenhalle grenzenlos. 1000 Zuschauer feierten die HG Saarlouis, die gerade in der zweiten Hauptrunde den Zweitliga-Titelanwärter HR Ortenau mit 36:30 (16:16) aus dem DHB-Pokal geworfen hatte

 HG-Spielmacher Danijel Grgic begann gegen seine Ex-Kollegen nervös. Foto: Rolf Ruppenthal

HG-Spielmacher Danijel Grgic begann gegen seine Ex-Kollegen nervös. Foto: Rolf Ruppenthal

Saarlouis. Drei. Zwei. Eins. Aus! Nach dem Abpfiff war der Jubel in der Saarlouiser Stadtgartenhalle grenzenlos. 1000 Zuschauer feierten die HG Saarlouis, die gerade in der zweiten Hauptrunde den Zweitliga-Titelanwärter HR Ortenau mit 36:30 (16:16) aus dem DHB-Pokal geworfen hatte.

Nach einem offenen Schlagabtausch in der ersten Halbzeit passierte nach der Pause das, was den Tabellenführer bislang in der Regionalliga ausgezeichnet hat: Die Grün-Weißen starteten einen Sturmlauf. Angespornt von den Glanzparaden ihres Torhüters Sven Ehrich, zogen sie binnen zehn Minuten auf 24:18 (40. Minute) weg. Obwohl die Gastgeber mit ihrer Stamm-Sieben fast durchspielten, waren sie dem pausenlos Spieler rotierenden Gegner konditionell überlegen. "Uns kann nichts passieren. Wir marschieren immer 60 Minuten", erklärte Danijel Grgic. "Das heutige Spiel war das beste, das ich hier erlebt habe", sagte der HG-Spielmacher und bedankte sich bei den Fans.

Die hatten in der ersten Halbzeit zittern müssen, denn die favorisierten Gäste dominierten. Alle Tore zur 5:4-Führung (7.) der Gäste erzielte Linksaußen Michael Stock. Es dauerte, bis die HG das Abwehr-Problem gelöst hatte. Die ersten Akzente im HG-Angriff setzte dann Daniel Fontaine. Zwei Mal spielte der 19-Jährige am Kreis Philipp Kessler frei, den Anschlusstreffer zum 5:6 erledigte der dreimalige Torschütze selber. "Der Junge hat wieder gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt", lobte Grgic.

Der Kroate selbst begann ungewohnt nervös. Ein Jahr lang hatte der 31-Jährige für den TV Willstätt, einen Trägerverein der HR Ortenau, in der Zweiten Liga gespielt. "Da war ich wohl etwas übermotiviert. Ich wollte zeigen, das ich nichts verlernt habe", sagte der 30-malige Nationalspieler schmunzelnd. Nach seinem ersten Tor zum 6:7 war das Eis aber gebrochen. Danach versuchte Grgic meist, Peter Vozar in Wurfposition zu bringen - mit Erfolg. Neun Tore warf der slowakische Nationalspieler aus dem rechten Rückraum. Nach einem 11:14 (22.) besorgte Vozar per Doppelschlag den 14:14-Ausgleich. Das Tor zum 16:16-Pausenstand erzielte Sven-Malte Hoffmann, der mit elf Treffern - davon zwei Strafwürfe - erfolgreichster HG-Werfer war.

"Danach lief bei uns nichts mehr. Saarlouis zog in Überzahl weg, wir konnten nicht folgen", ärgerte sich Gäste-Trainer Goran Suton. Als Tomas Bednarik in der 46. Minute für die HG vom Kreis das 28:23 erzielte und Sven Ehrich anschließend einen Siebenmeter von Ortenaus Spielmacher Sandro Catak parierte, war die Vorentscheidung gefallen.

"Mein Team hat sich zerrissen. Das war erste Sahne", lobte Trainer Christoph Barthel. Mit dem neuen Selbstvertrauen könne man zuversichtlich ins Heimspiel gegen Hochdorf (Samstag, 19.30 Uhr) gehen. "Ich hoffe nur, dass wir nicht zu viel Substanz gelassen haben", sagte Barthel.

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