Gelassenheit und Vorfreude vor der Nervenschlacht um den Titel

Saarlouis. Finalspiele gehen an die Nerven, jedenfalls die meisten. Wenn man, wie die Basketball-Frauen der Saarlouis Royals, am morgigen Samstag in der Saarlouiser Stadtgartenhalle (15 Uhr) schon zum dritten Mal in drei Wochen in ein Alles-oder-nichts-Spiel gehen muss, müsste die Anspannung eigentlich ins Unermessliche steigen

Saarlouis. Finalspiele gehen an die Nerven, jedenfalls die meisten. Wenn man, wie die Basketball-Frauen der Saarlouis Royals, am morgigen Samstag in der Saarlouiser Stadtgartenhalle (15 Uhr) schon zum dritten Mal in drei Wochen in ein Alles-oder-nichts-Spiel gehen muss, müsste die Anspannung eigentlich ins Unermessliche steigen. Oder? "Wir sind vielleicht ein bisschen nervös, aber die Vorfreude überwiegt", sagt die deutsche Nationalspielerin Stina Barnert (Foto: Ruppenthal) vor der fünften und entscheidenden Partie um die Meisterschaft gegen den Erzrivalen TSV Wasserburg.

Auch bei Teamkollegin Romy Bär ist von Aufregung - zumindest nach außen - nichts zu spüren: "Das Training war gut, die Stimmung ist gut, alle freuen sich", sagt sie kurz und knackig.

Wen wundert's - auch Trainer René Spandauw scheint die Ruhe selbst zu sein: "Nervös? Nein, dazu gibt es ja auch keinen Grund." Das Einzige, um was sich der Holländer sorgt, ist sein Parkplatz: "Ich muss schauen, dass ich statt 75 Minuten schon zwei Stunden vor Spielanfang in der Halle bin. Sonst muss ich mein Auto in Wallerfangen parken." Ein guter Plan angesichts des erwarteten Zuschauerandrangs am Samstag.

Zwei Mal schafften es die Royals zuletzt, einen Wasserburger Matchball abzuwehren. Nach zwei Siegen in den ersten beiden Spielen brauchte der TSV nur noch einen Sieg zum Titelgewinn. Doch die Royals glichen durch zwei Siege in Folge aus und verschafften sich ein Endspiel vor eigenem Publikum.

Ausschlaggebend für die Erfolge in den letzten beiden Spielen: die Abgebrühtheit bei Freiwürfen. 34 der insgesamt 149 Punkte erzielten die Saarlouis Royals von der Freiwurflinie aus. Mit Tyresa Smith (zehn Treffer bei zehn Versuchen), Kelly Brugman (sechs von sechs), Stina Barnert (neun von zehn) und Romy Bär (drei von vier) erzielten vier Spielerinnen beeindruckende Trefferquoten. Also auch hier halten die Nerven wie Drahtseile.

"Bei mir trägt das Adrenalin in diesen Momenten eher zur Konzentration bei. Man hört zwar das Publikum, das versucht, einen zu irritieren, aber man sieht nur noch den Korb", sagt die 20 Jahre alte Barnert. Die zwei Jahre ältere Bär erklärt: "Wenn es um entscheidende Punkte kurz vor Schluss geht, ist das sicher eine große Belastung. Man muss es halt konstant trainieren. Ob man dann auch trifft, hängt von der Tagesform ab." Jedenfalls sieht der Kapitän der Saarlouiserinnen das morgige Spiel nicht als Nervenschlacht, sondern eher als absolutes Kampfspiel: "Ich glaube nicht, dass die Freiwurfquote diesmal den Ausschlag geben wird."

So oder so - die Royals haben neben dem positiven Trend der vergangenen Wochen rein objektiv betrachtet auch den Heimvorteil auf ihrer Seite. Subjektiv kann die Betrachtung abweichen. "Ich sehe das nicht als ein Vorteil. Spiel fünf kennt keinen Heimvorteil. Es geht um Alles oder Nichts", sagt Spandauw. zen

"Bei mir trägt das Adrenalin in diesen Momenten

eher zur Konzentration bei."

Stina Barnert,

Spielerin der

Saarlouis Royals

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