Der Tag der Entscheidung

Saarlouis. Der große Tag ist da. An diesem Samstag entscheidet sich, wer der neue deutsche Meister im Frauen-Basketball wird. In der Saarlouiser Stadtgartenhalle treffen die Titelverteidigerinnen der Saarlouis Royals auf den Herausforderer und Erzrivalen TSV Wasserburg. Beginn ist um 15 Uhr

 Hände hoch, zusammen ab in die Mitte und ein lauter Schrei: Die Spielerinnen der Saarlouis Royals und ihr Trainer René Spandauw puschen sich nach einer Auszeit nach oben. Foto: Wieck

Hände hoch, zusammen ab in die Mitte und ein lauter Schrei: Die Spielerinnen der Saarlouis Royals und ihr Trainer René Spandauw puschen sich nach einer Auszeit nach oben. Foto: Wieck

Saarlouis. Der große Tag ist da. An diesem Samstag entscheidet sich, wer der neue deutsche Meister im Frauen-Basketball wird. In der Saarlouiser Stadtgartenhalle treffen die Titelverteidigerinnen der Saarlouis Royals auf den Herausforderer und Erzrivalen TSV Wasserburg. Beginn ist um 15 Uhr.

Dutzende von Ritualen

Auf wichtige Spiele wie dieses bereitet sich die Royals-Mannschaft von Trainer René Spandauw mit teilweise bemerkenswerten Ritualen vor. Die Palette reicht von "Musik hören und singen" (Andrea Vincze) über "ein ,W' mit meinen Fingern formen" (Janina Wellers) und "ein Gebet aufsagen" (Tyresa Smith) bis hin zu "das Spiel visualisieren" (Brittany Wilkins) oder "Zähne putzen" (Stina Barnert). Nationalspielerin Barnert kommt bei Heimspielen außerdem schon ein bis zwei Stunden vor dem eigentlichen Treffpunkt in die Stadtgartenhalle und wirft "ein paar Körbe. Es ist ein schönes Gefühl, wenn am Anfang noch keine Zuschauer in der Halle sind und die sich dann langsam füllt", erzählt die 20-Jährige. Auch Kapitän Romy Bär gibt zu, "mal mehr, mal weniger abergläubisch" zu sein.

Ein Ritual, das die Mannschaft zusammenschweißt und dem sich keine Spielerin entziehen kann, beginnt etwa fünf Minuten vor jedem Heimspiel. Dann heißt es: großes Hallenlicht aus, Spot an. Hallensprecher Peter Hiery verliest unter dem Getöse der Zuschauer die Namen der Spielerinnen, während die nacheinander zu Co-Trainer Mariusz Dziurdzia laufen und mit ihm abklatschen. Jede Spielerin hat dabei ihre individuelle Kombination aus Hand-, Arm- und sogar Schulterbewegungen. Die schwierigste Kombination zelebriert nach Angaben von Dziurdzia Kapitän Bär: "Das sind mittlerweile gefühlte 50 Handbewegungen", sagt der 49-Jährige schmunzelnd. Auch mit Spandauw inszeniert Dziurdzia seit Beginn dieser Saison ein Ritual. Von einer ehemaligen Royals-Spielerin inspiriert, schauen sich beide Übungsleiter vor jedem Spiel in die Augen, verziehen ihr Gesicht und zucken anschließend mit den Achseln.

Sitzplätze ausverkauft

Die Rituale der Spielerinnen und Trainer werden auch an diesem Samstag ihre Anwendung finden. Wer sich das anschauen möchte, der sollte sich beeilen. Zwar gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen noch Stehplatz-Karten, die Sitzplätze sind laut Pressesprecher Peter Hiery aber ausverkauft. Für alle, die keine Karten mehr bekommen konnten, wird es vor der Halle ein "Public viewing" geben. Interessierte können das Spiel dort auf einer Leinwand in einem Zelt verfolgen, teilen die Royals mit.