Fragezeichen bei Franka Dietzsch

Ulm. Medaillen-Hoffnungen und Sorgenkinder: Sechs Wochen vor Beginn der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin läuft bei den deutschen Top-Werfern nicht alles wie gewünscht. Nur die Olympia-Dritte Christina Obergföll scheint fit und reist mit 68,59 Metern als Beste der Speerwurf-Weltrangliste zur deutschen Meisterschaft in Ulm an

Ulm. Medaillen-Hoffnungen und Sorgenkinder: Sechs Wochen vor Beginn der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin läuft bei den deutschen Top-Werfern nicht alles wie gewünscht. Nur die Olympia-Dritte Christina Obergföll scheint fit und reist mit 68,59 Metern als Beste der Speerwurf-Weltrangliste zur deutschen Meisterschaft in Ulm an. Andere WM-Hoffnungen wollen an diesem Wochenende die Chance nutzen, endlich den Formnachweis zu bringen oder sich überhaupt erst einmal das WM-Ticket zu sichern.

Am größten ist die Ungewissheit bei der 41 Jahre alten Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch, die zwar in Schönebeck erstmals die WM-Norm übertraf, mit 62,50 Metern aber noch nicht wieder in der Weltspitze angekommen ist. "Ich hoffe und wünsche, dass sie das Ergebnis von Schönebeck ausbauen kann. Doch ich bin optimistisch, dass es eine Titelverteidigung in Berlin geben wird", erklärte Jürgen Mallow, Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Er lehnt sich damit weit aus dem Fenster. Als Titelverteidigerin ist die zehnmalige deutsche Meisterin für Berlin zwar gesetzt. Doch machte die Neubrandenburgerin keinen Hehl daraus, dass sie bei der Weltmeisterschaft nur startet, wenn sie vorn mitwerfen kann.

Etwas anders ist die Situation bei Robert Harting. Der 24 Jahre alte Berliner erzielte mit dem Diskus in diesem Jahr zwar die zweitbeste Weite seiner Karriere (68,09 Meter). Doch konnte er sein Potenzial nie voll entfalten, da er latent über Rückenprobleme klagt. "Das nervt total. Nach einer Spritze geht es mal wieder drei Tage gut, dann gibt es einen Rückfall. Das ist ein bisschen deprimierend", sagte der Hoffnungsträger für die WM. "Erst jammert er, und dann wirft er 68 Meter", spielt Mallow das Problem herunter. Harting ist zuversichtlich, in Ulm den Titel-Hattrick zu landen: "Auf nationalem Parkett möchte ich bis zum Karriereende ungeschlagen bleiben." Gefahr droht ihm in Ulm vom 22 Jahre alten Markus Münch aus Wedel-Pinneberg. Der 41 Jahre alte Routinier Michael Möllenbeck bestreitet in Ulm seine letzten Meisterschaften.

Wie möglicherweise im Diskus-Ring, so wird auch im Speerwurf der Frauen eine Athletin, die die Norm erfüllt, auf der Strecke bleiben. Denn mit der nach der WM abtretenden Steffi Nerius, Linda Stahl und Katharina Molitor streiten drei Leverkusenerinnen um zwei WM-Tickets - hinter Favoritin Obergföll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort